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Christen beten in Berlin gemeinsam für Geschwister in Weißrussland

Der 1905 fertiggestellte Berliner Dom ist eine evangelische Kirche und Veranstaltungsort auf der Museumsinsel. In der Gruft befindet sich die Grabstätte des Geschlechts der Hohenzollern.

Die Christen in Weißrussland sind nicht allein: Das war die Botschaft eines gemeinsam Gebets von Christen im Berliner Dom für Frieden und Gewaltlosigkeit am gestrigen Sonntagabend. 

Als Vertreterin der weißrussischen Protestbewegung sprach Swetlana Tichanowskaja nach dem Gebet ein Grußwort. Die Veranstalter konnten auch den polnischen Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa für eine digitale Ansprache gewinnen. 

Erzbischof Heiner Koch betonte in seiner Predigt: "Ihr seid in Weißrussland nicht allein, wir stehen zu Euch!"

Der Berliner Oberhirte betonte: "Solidarität kennt keine Grenzen, Solidarität stärkt, Solidarität macht Mut. Ihr sollt aber auch wissen, dass Euer Verhalten uns Kraft, Mut und Zuspruch ist. Unsere Solidarität ist keine Einbahnstraße, wir leben miteinander und füreinander".

Koch betonte: "Wir in Deutschland lernen von den Menschen in Weißrussland in diesen Tagen, wie wertvoll Demokratie und Meinungsfreiheit sind und wie wenig wir sie für selbstverständlich erachten dürfen. Und wir lernen, dass Kirche mutig sein muss und bereit, Stellung zu beziehen, wo die Menschenwürde und die Menschenrechte mit Füßen getreten werden."

Der orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), erklärte: "Mit diesem Friedensgebet geben wir unserer großen Sehnsucht nach Frieden und Gewaltlosigkeit in Weißrussland Ausdruck".

"Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland trägt diesen Namen, weil wir, die großen und die hierzulande kleinen Kirchen, gemeinsam arbeiten wollen für die Einheit der Kirche Jesu Christi, für das gemeinsame Zeugnis, für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung Gottes. Unser Herz ist schwer wegen Weißrussland. Gemeinschaft heißt mitleiden, mitbeten, mithoffen".

Gemeinschaft: Das heiße hinsehen, wahrnehmen, nicht den Blick abwenden, betonte der orthodoxe Erzpriester.

"Mit den Menschen in Weißrussland teilen wir deren adventliche Hoffnung in diesem Jahr als ganz konkrete Erwartung des Friedensfürsten, das Kommen des Friedens in ihrem Land."

Erzpriester Miron ist Ökumenereferent der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland. Seit 2016 ist er Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Köln sowie Bischöflicher Vikar der Griechisch-Orthodoxen Metropolie für Nordrhein-Westfalen.

Seit den Wahlen vom 4. bis 9. August 2020 demonstrieren regelmäßig Tausende für demokratische Grundrechte und gegen Gewalt in ihrem Land. Die Sicherheitsbehörden haben mit zum Teil repressiven Maßnahmen auf diese Bewegung reagiert. Viele Demonstranten wurden bei Polizeieinsätzen verletzt oder inhaftiert. Die Regierung ist auch bemüht, kritische Stimmen aus den Kirchen zum Schweigen zu bringen, wie CNA Deutsch wiederholt berichtet hat.

Neben dem katholischen Erzbischof und orthodoxen Erzpriester waren auch die protestantischen Geschwister durch die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, vertreten. "Uns beeindruckt der gewaltlose Einsatz der Menschen in Weißrussland für die Rechtsstaatlichkeit. Wir teilen ihre Sorge um die Verschleppten und Verschwundenen und sind mit ihnen einig in dem Verlangen nach Dialog zwischen Regierung und Zivilgesellschaft", erklärte sie im Vorfeld. 

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