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Englischer Bischof: "Synodaler Weg" in Deutschland birgt Risiko eines "de facto Schisma"

Bischof Philip Egan von Portsmouth am 21. Mai 2015

Ein englischer Bischof hat nach eigenen Angaben vom Dienstag befürchtet, dass der "Synodale Weg" der deutschen Kirche zu einem "de facto Schisma" führen könnte.

Bischof Philip Egan von Portsmouth sagte am 16. März gegenüber der "Catholic News Agency" (CNA), dass er sich verpflichtet fühle, sich zu dem mehrjährigen Prozess zu äußern, der deutsche Laien und Bischöfe zusammenbringt, um vier große Themen zu diskutieren: die Art und Weise, wie Macht in der Kirche ausgeübt wird; die Sexualmoral; das Priestertum; und die Rolle der Frauen.

"Als Bischof habe ich eine Verantwortung nicht nur für die Kirche in dieser Diözese, sondern für die Weltkirche. Ich habe deutsche Freunde, die sich wie ich schon seit einiger Zeit mit dem Synodalen Weg und seinem Verlauf beschäftigen", so Egan.

"Die Art und Weise, wie er angelegt ist, wird unweigerlich zu Schlussfolgerungen führen, die mit der Tradition der Kirche kollidieren und diese kompromittieren."

Egan, der seine südenglische Diözese seit 2012 leitet, stellte klar, dass er nicht gegen die Diskussion der "brisanten Themen" sei, die von den Organisatoren des Synodalen Weges ausgewählt wurden.

"Aber es bedarf einer richtig katholischen Methodik, um eine solche Diskussion zu führen", sagte er. "Eine solche Methodik würde die Rahmenbedingungen gemäß der Kirchenlehre klar festlegen und die Bedeutung und den Wert dieser Lehren für die Menschen heute deutlich machen."

Egan hatte seine Bedenken gegen den Synodalen Weg erstmals am 14. März öffentlich geäußert.

Auf seinem Twitter-Account schrieb er: "Rom sollte beim deutschen Synodalen Weg intervenieren, bevor es zu spät ist. Es ist richtig, brisante Themen abzuarbeiten, aber gleichzeitig sollte Rom die Rahmenbedingungen gemäß der Kirchenlehre bekräftigen und darauf bestehen, dass die deutschen Katholiken ihren Blick nach außen richten, auf Dienst und Mission."

Auf die Frage, ob er den Vatikan auffordere, den Synodalen Weg ganz zu unterbinden, sagte er gegenüber CNA: "Natürlich wäre das der ultimative Eingriff, wenn Rom die deutschen Bischöfe auffordern würde, diesen zu beenden. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das beherzigen würden." Mit Blick auf die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Segnungen durch die Glaubenskongregation am 15. März sagte er: "Stattdessen wäre es besser, wenn Rom die Rahmenbedingungen gemäß der Kirchenlehre noch einmal klar bekräftigen würde, wie in der gestrigen Erklärung der Glaubenskongregation zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften."

Egan schlug vor, dass Papst Franziskus mit den deutschen Bischöfen auch über die  Kirchensteuer sprechen könnte.

Die Kirche in Deutschland hat 2019 so viel Geld an Kirchensteuer eingenommen wie noch nie – obwohl sie im gleichen Zeitraum eine Rekordzahl an Mitgliedern verlor.

"Der Papst sollte vielleicht auch mit den deutschen Bischöfen diskutieren, ob es kulturell noch angemessen ist, die Kirchensteuer so einzunehmen, die im vergangenen Jahr 7,5 Milliarden Dollar einbrachte", sagte Egan gegenüber CNA.

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