Innsbruck, 06 April, 2021 / 10:23 AM
Der österreichische Familienbischof Hermann Glettler hat den Einsatz der Familien während der Coronavirus-Pandemie gelobt. Familien seien "Umschlagplätze für alles, was Kinder und Erwachsene erfreut und belastet", so der Innsbrucker Bischof. Kritische Worte hingegen fand er für das kürzlich veröffentlichte vatikanische Schreiben, welches das kirchliche "Nein" zu Segnungsfeier für homosexuelle Partnerschaften begründete.
Im Interview mit der "Wiener Zeitung" sprach Glettler am vergangenen Samstag über die Herausforderung der nun seit über einem Jahr andauernden Corona-Krise. In der Gesellschaft nehme er aktuell eine "hohe Empörungsbereitschaft" wahr, so der Bischof, "Gereiztheit liegt in der Luft". Viele seien in eine "Systemwut" hineingerutscht und reagierten mittlerweile "in hohem Maße aggressiv".
Die Familien seien in der aktuellen Krise eine wichtige Stütze gewesen, meint der Innsbrucker Bischof. Wörtlich:
"Gerade in der Corona-Krise haben wir gesehen, dass Familien wahnsinnig viel leisten. Sie sind Umschlagplätze für alles, was Kinder und Erwachsene erfreut und belastet. Am 19. März hat ein 'Jahr der Familie' begonnen, ausgehend vom fünfjährigen Jubiläum des päpstlichen Synodalschreibens 'Amoris laetitia'. Eine gute Partnerschaft und Ehe zu führen, ist eine Herausforderung. Wir möchten als Kirche zukünftig in die Ehevorbereitung und in die Begleitung von Eheleuten noch stärker investieren."
Segensfrage "Stressfreier Kommunizieren"
Das Antwortschreiben des Vatikan, welches kürzlich noch einmal klarstellte, warum die Katholische Kirche zwar homosexuelle Menschen, aber keine homosexuellen Partnerschaften an sich segnen kann (CNA Deutsch hat berichtet), stieß bei Österreichs Familienbischof jedoch nicht auf uneingeschränkte Zustimmung.
"Das war eine unnötige Kränkung vieler Menschen", behauptet Glettler. "Man hätte das Anliegen, eine kirchliche Eheschließung nicht mit einer Segensfeier zu verwechseln, viel stressfreier kommunizieren können."
Durch diese "so höchstoffizielle Klarstellung" werde der "persönliche Gestaltungsraum in der Seelsorge ganz eng", so der Bischof weiter. Er selbst sei ein Verfechter dafür, dass es auch "Grauzonen" geben könne. Dort, wo Menschen in ihre gleichgeschlechtliche Beziehung "viel an Verlässlichkeit und Fürsorge hineinlegen", sei auch "Segenswürdiges" dabei, dies "gänzlich abzusprechen", falle ihm schwer, sagte Bischof Glettler der "Wiener Zeitung".
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