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Thüringen: Muttergottesstatue geköpft, Polizei ermittelt

Blaulicht eines Einsatzwagens der Polizei.

Einer Marienfigur vor der Kirche St. Maria Magdalena in Leinefelde (Eichsfeld / Thüringen) wurde der Kopf abgeschlagen. Wie die "Thüringer Allgemeine" berichtet, ist die Beschädigung offensichtlich mutwillig geschehen. Am Montag wurde der Gemeindepfarrer von Mitarbeiterinnen der Pfarrei informiert worden, seitdem ermittelt die Polizei.

Am Dienstag teilte Pfarrer Gregor Arndt der Zeitung mit, dass man in der Nähe der Kreuzweg-Stationen Kreuzwegs zerschlagene Bierflaschen gefunden habe, die möglicherweise die Tatwaffen sein könnten.

Wie hoch der Sachschaden ist, konnte der Priester noch nicht beziffern. Die Statue soll jedoch "so schnell wie möglich" wieder hergestellt werden. Die Polizei bittet unterdessen um sachdienliche Hinweise:

Thüringer Polizei
Landespolizeiinspektion Nordhausen
Pressestelle
Telefon: 03631 961503
E-Mail: pressestelle.lpindh@polizei.thueringen.de

Debatte über Angriffe auf Kirchen

Wie CNA Deutsch berichtete, wurde erst vor wenigen Monaten in Nordhausen (ebenfalls im Eichsfeld) eine evangelische Kirche geschändet. Ein 25-jähriger Muslim hatte dort Gegenstände beschädigt und auch ein Kruzifix zerschlagen. Klemens Müller, der Pastor der betroffenen Kirche, bestätigte gegenüber Medienvertretern, dass der Täter "religiöse Gründe" geltend machen wollte. 

Dem MDR sagte Müller, der Afghane halte den christlichen Glauben für einen "Irrtum" und "falsch". Er sei aber nicht aggressiv oder drohend aufgetreten.

Unterdessen warnte der "Linken"-Politker und Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, davor, Muslime unter "Generalverdacht" zu stellen.

"Ich wende mich dagegen, eine ganze Volksgruppe unter Verdacht zu stellen", sagte Ramelow der "Thüringer Allgemeinen" wörtlich. Bei der Tat handle es sich um "eine einzelne Tat einer einzelnen Person", betonte der Politiker. Wörtlich:

"Die Tat des Afghanen in Nordhausen, egal was nun das Motiv oder die genauen Umstände waren, ist völlig inakzeptabel. Niemand hat das Recht, ein Gotteshaus zu entweihen, weder eine Kirche, eine Moschee noch eine Synagoge."

Der Journalist Marc Felix Serrao übte derweil scharfe Kritik und spricht in seinem Kommentar "Unterwerfung auf Thüringisch", der in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) erschienen ist, von einer "verniedlichende[n] Reaktion" der evangelischen Kirchenvertreter.

Serrao stößt sich an der Formulierung der "evangelischen Kirchenmänner", die den Vorfall als "verspäteten Frühjahrsputz" bezeichnet haben sollen. Er schreibt:

"Wer die Entweihung seines Gotteshauses mit einem Frühjahrsputz vergleicht, sollte dem Täter am besten zur Hand gehen und ebenfalls das Mobiliar hinaustragen."

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