Vatikanstadt, 19 Januar, 2022 / 6:09 PM
Die Webseite des Generalsekretariats für Unterlagen zur Bischofssynode im Vatikan stellt eine Gruppe vor, die sich für die Weihe von Frauen zu Priestern und Bischöfen einsetzt.
In einem Beitrag vom 15. Januar wird auf der Webseite "Synodresources.org" ausführlich über die Organisation "Women's Ordination Conference" mit Sitz in Washington, D.C. informiert – samt eines Plakates, in dem "Werkzeuge" für "Aktivisten für Weihe-Gerechtigkeit" (sic) angeboten werden.
(Quelle: www.synodresources.org)
Auf Anfrage von CNA zu diesem Beitrag teilte Thierry Bonaventura, Leiter der Kommunikationsabteilung des Generalsekretariats der Bischofssynode, am 19. Januar mit, dass dies seines Erachtens "keine Werbung für die Gruppe" sei.
Wörtlich erklärte Bonaventure, er würde "eher" von "Teilen" sprechen. Das Teilen sei der Zweck der Webseite, so der Pressesprecher.
Bonaventura sagte CNA weiter, dass im Abschnitt "About" erklärt werde, dass der Auftritt "ein Werkzeug zum Zuhören und eine Plattform zum Teilen ist, welches die offizielle Website der Synode 2021-2023 (synod.va) nicht ersetzt".
Die zweisprachige (englisch und spanisch) publizierte Website des Vatikans trägt das offizielle Impressum des Sekretariats der Bischofssynode und stand bereits zuvor im Mittelpunkt einer Kontroverse, nachdem dort ein Auftritt einer LGBT-Lobbygruppe verlinkt worden war.
Verantwortliche des Generalsekretariats der Bischofssynode entfernten den Link zu "New Ways Ministry", nachdem sie erfahren hatten, dass die US-Bischofskonferenz 2010 ihre Missbilligung der LGBT-Lobbygruppe zum Ausdruck gebracht hatte.
Doch nach einem Protest wurde der Link wiederhergestellt und eine Entschuldigung veröffentlicht.
Synodresources.org verlinkt auch auf die lateinamerikanische "Regenbogenkatholiken-Gemeinschaft", die Teil des "Globalen Netzwerks der Regenbogenkatholiken" ist und nach eigenen Angaben "Gruppen und ihre Mitglieder zusammenbringt, die sich für die Seelsorge und Gerechtigkeit für lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und intersexuelle (LGBTI) Menschen und ihre Familien einsetzen".
(Quelle: www.synodresources.org)
Die 1975 gegründete "Women's Ordination Conference" – auf Deutsch etwa "Konferenz für Frauenweihe" bezeichnet sich selbst als "die älteste und größte Organisation, die sich für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen einsetzt".
Das Generalsekretariat der Bischofssynode, eine ständige Einrichtung im Vatikan, die im Dienste der Synode steht, leitet derzeit eines der größten "Konsultationsverfahren" in der Geschichte der Menschheit im Hinblick auf die Synode über Synodalität.
In einem Vademecum oder Handbuch, das der Vatikan im September 2021 veröffentlichte, wurden die Diözesen aufgefordert, "alle Getauften" in den Prozess einzubeziehen, einschließlich derer, die am Rande des kirchlichen Lebens stehen.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Darin heißt es: "Es sollte besonders darauf geachtet werden, jene Personen einzubeziehen, die Gefahr laufen, ausgeschlossen zu werden: Frauen, Behinderte, Flüchtlinge, Migranten, ältere Menschen, Menschen, die in Armut leben, Katholiken, die ihren Glauben selten oder nie praktizieren, usw.".
Ein Pop-up-Fenster auf der Homepage von Synodresources.org erklärt, dass man direkt Unterlagen an die Website schicken kann, aber nicht alle Beiträge angenommen und veröffentlicht werden.
Dort heißt es: "Der gegenwärtige synodale Prozess richtet sich an das gesamte Volk Gottes, an alle Getauften. In Kapitel 2.1 des Vademecums haben wir die Diözesen aufgefordert, Menschen einzubeziehen, die von Ausgrenzung bedroht sind (Frauen, Migranten, ältere Menschen oder Katholiken, die ihren Glauben selten oder nie praktizieren)".
"Gleichzeitig ist es für die Getauften wichtig, auf die Stimmen anderer Menschen in ihrem lokalen Kontext zu hören, einschließlich derer, die die Ausübung des Glaubens aufgegeben haben, Menschen aus anderen Glaubenstraditionen und Menschen, die überhaupt keine religiösen Überzeugungen haben, um voll am Akt der Unterscheidung teilzunehmen", heißt es weiter.
"Daher ist jeder berechtigt, Material einzuschicken. Da wir jedoch der festen Überzeugung sind, dass die Erfahrung des Glaubens gemeinschaftlich ist und sein muss, werden wir nur Beiträge akzeptieren, die die Ansichten einer eindeutig identifizierten Gruppe zum Ausdruck bringen. Wir bedauern, dass individuelle Beiträge nicht berücksichtigt werden können."
Der Vatikan kündigte im Mai an, dass die Synode zur Synodalität mit einer diözesanen Phase im Oktober 2021 beginnen werde.
Eine zweite, kontinentale Phase der Synodalitätssynode wird von September 2022 bis März 2023 stattfinden.
Die dritte, universale Phase wird mit der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode beginnen, die im Oktober 2023 im Vatikan veranstaltet werden soll.
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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.
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