Papstbiograf George Weigel: Kritik am "Synodalen Weg" ist "Dienst am Evangelium"

George Weigel
CNA/Petrik Bohumil

Der US-amerikanische Publizist und Papstbiograf George Weigel hat die Kritik von Bischöfen aus aller Welt am deutschen "Synodalen Weg" als "Dienst am Evangelium und der Sache Christi" verteidigt.

In seiner wöchentlichen Kolumne bezog sich Weigel am Mittwoch auf den Brandbrief von Kardinälen und Bischöfen aus aller Welt, den sie in der Karwoche an Bischof Georg Bätzing, den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, geschickt hatten.

Zu den Unterzeichnern gehörten neben 70 Bischöfen die Kardinäle George Pell aus Australien, Wilfrid Napier aus Südafrika, Francis Arinze aus Nigeria und Raymond Burke aus den USA. In ihrem Brief sprachen sie von "wachsender Sorge über den Charakter des gesamten Synodalen Weges und den Inhalt der synodalen Dokumente". Sie warnten, der "Synodale Weg" drohe in eine "Sackgasse" zu führen und "zerstörerische Effekte" zu haben.

"Synodaler Weg" verändert Dynamik

Weigel begrüßte die bischöfliche Kritik als ein Wiederaufleben der Correctio fraterna – der brüderlichen Zurechtweisung, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in Vergessenheit geraten sei.

Das Konzil habe zwar gelehrt, "dass die Bischöfe der Welt ein Gremium oder 'Kollegium' bilden, das mit und unter dem Bischof von Rom die volle Amtsgewalt innerhalb der Kirche innehat. Irgendwie ähnelt die Praxis der bischöflichen 'Kollegialität' jedoch der ungeschriebenen Regel in Evelyn Waughs fiktivem Londoner Club Bellamy's, in dem man ein anderes Mitglied einfach nicht kritisierte, ganz gleich, wie störend oder gar bizarr sein Verhalten war."

Diese Dynamik sei durch den deutschen "Synodalen Weg" verändert worden.

Es bleibe abzuwarten, ob der Brief der Bischöfe aus aller Welt "und die parallelen Briefe des polnischen und des skandinavischen Episkopats das verlangsamen können, was in Deutschland ein gadarenischer Ansturm über die Klippe des Glaubensabfalls zu sein scheint."

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Mit dem Begriff "gadarenischer Ansturm" spielte Weigel auf die Schweineherde des Evangeliums an, in die im Gebiet der Gadarener die Dämonen aus zwei Besessenen einfuhren. Die Schweine stürmten sodann den Abhang hinunter und kamen in den Fluten um.

Eines aber stehe bereits fest, betonte Weigel: "Die mutigen Bischöfe, die diesen Brief unterzeichneten, haben Schlüsselfragen für die Kirche der unmittelbaren Zukunft und für das nächste päpstliche Konklave identifiziert."

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