Vatikanstadt - Dienstag, 30. August 2022, 18:48 Uhr.
Papst Franziskus hat bei der Heiligen Messe zum Abschluss des Konsistoriums am frühen Dienstagabend erklärt, das biblische Staunen als "ist ein Weg des Heils". Dieses Staunen "befreit uns von der Versuchung, dass wir uns 'allem gewachsen' fühlen, dass wir uns in einer falschen Sicherheit wiegen, nämlich dass heute in Wirklichkeit alles anders sei, nicht mehr so, wie am Anfang; dass die Kirche heute groß ist und solide dasteht und dass wir in den höchsten Rängen ihrer Hierarchie stehen."
An dieser Auffassung sei zwar "etwas Wahres dran, aber es gibt auch viel Täuschung, mit der der große Lügner versucht, die Jünger Christi zu verweltlichen und sie unschädlich zu machen", erläuterte der Pontifex.
Konkret bezog er sich in seiner Predigt auf die Schriftlesungen aus dem Messformular "für die Kirche". Dabei gehe es einerseits um "das Staunen des Paulus angesichts des Heilsplans Gottes (vgl. Eph 1,3-14)" und andererseits um "das Staunen der Jünger, zu denen auch Matthäus gehört, bei der Begegnung mit dem auferstandenen Jesus, der sie aussendet (vgl. Mt 28,16-20)".
Der Papst sagte vor den versammelten Kardinälen: "Wahrhaftig, das Wort Gottes erweckt heute in uns ein Staunen darüber, dass wir in der Kirche sind, dass wir Kirche sind! Und das ist es, was die Gemeinschaft der Gläubigen anziehend macht, zunächst für sie selbst und dann für alle: das doppelte Geheimnis, in Christus gesegnet zu sein und mit Christus in die Welt zu gehen."
Auch nach langer Zeit werde dieses Staunen "nicht kleiner, es wird nicht weniger, wenn unsere Verantwortung in der Kirche wächst. Gott sei Dank ist das nicht der Fall. Es wird stärker, es wird tiefer. Ich bin mir sicher, dass dies auch für euch gilt, liebe Brüder, die ihr nun dem Kardinalskollegium angehört."
Franziskus verwies auf seinen Vorgänger, Papst Paul VI., der es verstanden haben, "uns diese Liebe zur Kirche zu vermitteln, eine Liebe, die in erster Linie Dankbarkeit ist, dankbares Staunen über ihr Geheimnis und über das Geschenk, in sie aufgenommen zu sein, nicht nur, an ihr beteiligt zu sein, an ihr teilzuhaben, sondern darüber hinaus für sie mitverantwortlich zu sein".
Ein wirklicher "Diener der Kirche" wisse "über den göttlichen Heilsplan zu staunen", weshalb er "in diesem Geist die Kirche leidenschaftlich liebt und bereit ist, ihrer Sendung zu dienen, wo und wie der Heilige Geist es will".
"So soll es für jeden von euch sein, liebe Brüder Kardinäle!", wünschte der Pontifex am Ende seiner Predigt. "Möge die Fürsprache der Jungfrau Maria, der Mutter der Kirche, uns diese Gnade erwirken."
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