Frankfurt - Freitag, 9. September 2022, 21:10 Uhr.
Nur acht Bischöfe haben am Ende gegen einen Handlungstext des "Synodalen Wegs" gestimmt, der bereits im Titel eine "Neubewertung von Homosexualität" forderte. Weitere acht Bischöfe hatten sich ihrer Stimme enthalten, während 40 der anwesenden 56 Bischöfe – mehr als 83 Prozent – sich für eine solche "Neubewertung" aussprachen.
Im vierseitigen Handlungstext heißt es beispielsweise: "Im Zuge dieser Neubewertung von Homosexualität sollten unter anderem die Passagen 2357–2359 sowie 2396 (Homosexualität und Keuschheit) des Weltkatechismus überarbeitet werden. Ebenso sollten die entsprechenden Passagen im Katechismuskompendium (2005; Nr. 492) geändert werden. Im Kompendium müssen 'homosexuelle Handlungen' aus der Liste der 'Hauptsünden gegen die Keuschheit' gestrichen werden."
Und weiter: "Aus dieser Neubewertung der Homosexualität folgt, dass keiner Person die Übernahme von kirchlichen Ämtern sowie der Empfang der Priesterweihe verwehrt wird und dass keiner Person, die im kirchlichen Dienst steht, berufliche Nachteile erwachsen dürfen, weil er*sie homosexuell orientiert ist."
Handlungstext "Grundordnung des kirchlichen Dienstes"
Ähnlichlautend war eine Stelle im Handlungstext "Grundordnung des kirchlichen Dienstes", der ebenfalls mit überwältigender Mehrheit auch der Bischöfe angenommen wurde: "Die Loyalität zur katholischen Kirche darf nicht an der persönlichen Lebensform (Intim- und Familiensphäre), insbesondere der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität, bemessen werden."
"Viele mitunter hoch identifizierte und qualifizierte Mitarbeiter:innen erfuhren und erfahren vor diesem Hintergrund durch die derzeit geltende Grundordnung noch eine ungerechte und diskriminierende Behandlung durch die Kirche", so der Handlungstext weiter. "Ähnliche Probleme sind mit der Erteilung der Missio canonica und des Nihil obstat verbunden. Auch bei Religionslehrer:innen und Wissenschaftler:innen darf die Loyalität zur katholischen Kirche nicht an der persönlichen Lebensform gemessen werden."
Der Text zur Grundordnung des kirchlichen Dienstes wurde indes nur noch von drei Bischöfen abgelehnt und in der Generalversammlung von einer deutlichen Mehrheit angenommen.
Kontrast zur Abstimmung am Donnerstag
Während am Donnerstag noch 21 Bischöfe gegen einen Grundtext gestimmt hatten, der einer Kehrtwende auf dem Gebiet der katholischen Sexualmoral den Weg bereiten sollte, waren es am Freitag also nur noch acht und, wenige Minuten später, drei. Die kritischen bischöflichen Wortmeldungen zu den beiden Handlungstexten beschränkten sich auf die Bischöfe von Passau und Eichstätt, Stefan Oster und Gregor Maria Hanke. Die Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen, wie sie auf Antrag durchgeführt wurden, werden in Bälde bekanntgegeben.
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Bischof Rudolf Voderholzer widersprach, neben einigen anderen Bischöfen, dem Grundtext: Er sehe seine Aufgabe darin, "den Glauben der Kirche zu lehren, zu erschließen, zu begründen" und so "die Menschen im Glauben zu heiligen". https://t.co/BRZ98H3occ
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Bischof Bätzing sagte, bei einem internen Treffen der Bischöfe am späten Abend seien "Stimmungsbilder" mit Blick auf die bevorstehenden Abstimmungen erhoben worden, äußerte sich indes auch auf Nachfrage nicht weiter dazu. https://t.co/jCbmzFZrKj
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Beim "Synodalen Weg" falle etwas auseinander, "was nicht auseinanderfallen darf", warnte der DBK-Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing. "Das ist die Verantwortung der Bischöfe, dass es nicht auseinanderfällt." https://t.co/Q3pgzqtsoV
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Elisabeth war seit 1952 die Herrscherin über das Vereinigte Königreich sowie zahlreiche Staaten des Commonwealth, darunter Kanada und Australien. Die Königin bzw. der König ist zugleich das weltliche Oberhaupt der Anglikaner. https://t.co/8PHXNhhj6C
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