Flüchtlings-Bischof Heße würdigt Einsatz der Kirche in Kenia für Schutzsuchende

Erzbischof Stefan Heße im Juni 2024 in Kenia
Deutsche Bischofskonferenz / Maximilian von Lachner

Erzbischof Stefan Heße ist am Samstagabend aus Kenia zurückgekehrt und hat die Rolle der Kirche vor Ort „bei der Aufnahme und Integration von Geflüchteten“ gewürdigt. Der Hamburger Oberhirte war in seiner Funktion als Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen für eine Woche in das ostafrikanische Land gereist.

„Auf meiner Reise konnte ich mit zahlreichen Schutzsuchenden aus Ostafrika ins Gespräch kommen: Menschen aus dem Südsudan, Somalia und der Demokratischen Republik Kongo, aus Burundi, Uganda und Ruanda“, fasste Heße zusammen. „Sie berichteten von gewaltsamen Konflikten und schweren Menschenrechtsverletzungen in ihren Heimatländern. Allein in Kenia leben aktuell rund 800.000 Flüchtlinge. Die Herausforderungen sind groß, aber es gibt auch eine enorme Hilfsbereitschaft.“

Für Heße standen zahlreiche Begegnungen auf dem Programm, vor allem auch mit Vertretern der Kirche. Vor diesem Hintergrund sagte der Erzbischof: „Die katholische Kirche übernimmt in Kenia eine wichtige Rolle bei der Aufnahme und Integration von Geflüchteten. Gemeinsam mit internationalen Partnern setzt sie sich dafür ein, dass die Bedürfnisse von Geflüchteten gesehen werden, und sie in Würde leben können.“

„Im wirtschaftlich benachteiligten Stadtteil Githurai erzählten mir sowohl Flüchtlinge als auch Einheimische, dass die kirchliche Unterstützung für sie überlebensnotwendig ist“, so Heße über seine weiteren Begegnungen. „Ähnliches wurde mir auch im Kangemi-Slum geschildert. Ich bin dankbar für die Lebensgeschichten, die die Menschen mit mir geteilt haben, und für die vielen kirchlichen Hilfsinitiativen.“

Aus deutscher und europäischer Sicht hielt Heße fest: „Die in Europa geführten Diskussionen, den Flüchtlingsschutz noch stärker als bisher in den Globalen Süden auszulagern, wirken hier vor Ort besonders befremdlich.“

„In ganz Ostafrika leben über fünf Millionen Flüchtlinge, hinzu kommen 18 Millionen Binnenvertriebene“, führte er aus. „Wir dürfen die Verantwortung für den Flüchtlingsschutz nicht auf Länder abschieben, die ohnehin schon stark belastet sind. Fluchtbewegungen fordern uns global heraus. Gerade deshalb brauchen wir auch globale Lösungen.“

In seiner Funktion als Flüchtlings-Bischof hatte Heße in den vergangenen Jahren bereits andere Brennpunkte besucht, darunter Griechenland und die Türkei sowie Polen und die Ukraine.

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