CDU-Abgeordneter Rachel: Kirchen sollten sich „auf das Evangelium konzentrieren“

Thomas Rachel auf dem CDU Parteitag 2016 am 6. Dezember 2018 in Essen
Olaf Kosinsky / Wikimedia (CC BY-SA 3.0de)

Thomas Rachel, der Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat in einem Interview mit dem Domradio gefordert, die „Kirchen“ sollten sich „auf ihre eigene Botschaft, auf das Evangelium“ konzentrieren, statt „selber Politik machen“ zu wollen.

Hintergrund des Interviews war der Kongress der Union zur Frage „Wie hältst du es mit der Religion?“ am Mittwoch sowie damit verbunden die Diskussion um die Rolle der Kirche für Gesellschaft und Parlament.

Rachel sagte, für ihn sei Religion keine reine Privatsache, denn Christen hätten in der Gesellschaft „eine ganz wichtige Rolle und sie tragen ganz wesentlich dazu bei, dass wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken“.

„Die Kirchen sind natürlich nicht im gesellschafts- oder politikfernen Raum unterwegs, aber es ist zunächst wichtig, dass sie sich auf ihre eigene Botschaft, auf das Evangelium konzentrieren. Das ist das, was sie ausmacht, was sie von anderen unterscheidbar macht“, so der CDU-Abgeordnete.

Die Kirche könne „einen Beitrag dazu leisten, Politik zu ermöglichen“, jedoch sollte sie „nicht selber Politik machen“, stellte er klar.

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Angesprochen auf das „C“ im Parteinamen von CDU und CSU, das jeweils für „christlich“ steht, erklärte Rachel, warum er darin keine Ausgrenzung für Nichtchristen sieht: „Wenn man das C, also das christliche Menschenbild, im Namen der Christlich Demokratischen Union so versteht, wie ich es gerne formuliere, nämlich dass es eine Orientierung gibt und dass es einen einladenden Charakter hat, dann wird deutlich, dass es einen einladenden Charakter weit über die Christinnen und Christen hinaus hat.“

Das „C“ beziehe die Menschen „in einer verantwortlichen Art und Weise mit ein“, würdige ihre Menschenwürde und stelle sie in den Mittelpunkt.

„Letztlich ist jeder Mensch ein Ebenbild Gottes und hat unverfügbare Werte und eine unverfügbare Würde, die vom Staat, aber auch von allen zu respektieren ist“, betonte Rachel.

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Bei der letzten Mitgliederbefragung habe sich eine Mehrheit für das „C“ als „Markenkern und Identitätskern der Christlich-Demokratischen und der Christlich-Sozialen Union“ ausgesprochen, erinnerte Rachel. Im Grundsatzprogramm habe die CDU die „Verantwortung vor Gott und den Menschen und das christliche Menschenbild ausdrücklich direkt am Anfang“ formuliert.