Redaktion - Dienstag, 2. Juli 2024, 15:00 Uhr.
Marc Frings, der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hat gefordert, die Kirche müsse „ihre Kompetenz als Verteidigerin von Demokratie und Repräsentantin des Ehrenamts stärken“, um sich „als gesellschaftlicher Motor“ zu „halten“.
„Der Zuspruch, den der Katholikentag in Thüringen erfuhr, wo 75 Prozent keiner Religion angehören“, stütze die These „einer breiten gesellschaftlichen Erwartungshaltung gegenüber den Kirchen. Mit klaren Statements für Menschenwürde und Nachhaltigkeit und gegen Rechtsradikalismus bleiben die Kirchen relevante Gesprächs- und Koalitionspartnerinnen.“
Zudem forderte Frings die Kirche auf, „die Weichen für die eigene Zukunftsfähigkeit zu stellen“ und jene Menschen ernstzunehmen, die für Reformen eintreten.
„Spätestens seit der sechsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) stellt sich die Frage, ob die Kirche sich selbst marginalisiert, da sie den Säkularisierungstendenzen nicht mehr standhält“, stellte Frings in einem Kommentar für das Online-Magazin „Kirche+Leben“ am Montag in den Raum.
Man müsse sich einsetzen, „um in zehn Jahren – wenn die Nachfolgestudie erscheint – nicht attestiert zu bekommen, dass man die zentralen Erkenntnisse überlesen hat“.
Konkret forderte Frings: „Innerkonfessionell sollte die katholische Kirche, insbesondere sollten die Bischöfe, die den Synodalen Ausschuss boykottieren, die 96 Prozent ihrer Mitglieder ernstnehmen, die grundlegende Reformen erwarten.“
Die jüngst von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) veröffentlichte Kirchenstatistik zeigt, dass nur noch 6,2 Prozent der Katholiken ihren Glauben auch tatsächlich praktizieren und sonntags zur Messe gehen, also etwa 1,27 Millionen Personen. Die Zahl der Katholiken liegt offiziell indes noch bei über 20 Millionen. Inwiefern die Aussage „96 Prozent ihrer Mitglieder“ repräsentativ für die tatsächlich praktizierenden Katholiken ist, bleibt unklar.