Redaktion - Dienstag, 20. August 2024, 15:30 Uhr.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat am Sonntag in Vilgertshofen südlich von Landsberg die Muttergottes als Schmerzensmutter gewürdigt: „Im größten Schmerz ist sie uns Vorbild an Zuversicht.“
„Sicher, wir Menschen suchen das Leiden nicht und wer es dennoch tut, der gerät schnell in die Nähe des Krankhaften“, sagte Meier in seiner Predigt. „Doch Mitleiden mit Christus und Leiden um seinetwillen, das lehrt uns die Schmerzensmutter mit ihrem toten Sohn im Schoß. Auch sie musste ‚dem nahen Gott das Geheimnis seiner Ferne lassen‘.“
„Das Kind, das sie geboren und aufgezogen hatte, das ihr lieb und teuer war, folgte seinem göttlichen Auftrag und wurde nicht nur am Ende seines Lebens der eigenen Mutter fremd“, erläuterte der Bischof. „Was alle Eltern erleben, wenn die Kinder erwachsen und flügge werden, das wurde für die Muttergottes zu einer schweren Prüfung. Doch sie hielt stand, harrte unter dem Kreuz aus und suchte die Nähe ihres leidenden Sohnes. Keines seiner letzten Worte sollte ihr verloren gehen.“
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„Maria hatte den Mut und das unbeirrbare Vertrauen zur Zuversicht in der ganz ursprünglichen Wortbedeutung als ‚Vertrauen in die Zukunft‘“, sagte Meier. „Sie glaubte an die Verheißung, die ihr einst der Engel Gabriel mitgeteilt hatte, und blieb ausgerichtet auf den Willen Gottes, auch dann, als sie ihn nicht mehr verstand. Sie schaute nach oben und war unablässig im Gebet für und zu ihrem Sohn.“
„Noch zur Zeit des heiligen Bischof Ulrich um das Jahr 1000 drückte das Wort Zuversicht dies ganz konkret aus, denn es bedeutete ‚ehrfurchtsvolles Aufschauen und Hoffen‘!“, rief Meier in Erinnerung, bevor er die Gläubigen aufforderte: „Lassen wir uns also davon anregen, es der Muttergottes und dem Lieblingsjünger Johannes nachzutun: Schauen wir mutig auf zum Gekreuzigten und erhoffen wir uns auch für uns ganz persönlich ein Wort, das uns weiterhilft, einen Fingerzeig des Höchsten, der uns nicht verzweifeln, sondern vertrauen lässt!“