Diese Woche im Vatikan: Vatikan spricht mit Russland über Menschenrechte, Papst verurteilt Mafia

Der römische Wochenrückblick (KW 38)

Blick auf den Petersdom in Rom
Rudolf Gehrig / CNA Deutsch

Der Vatikan trifft sich online mit Russland, um über Menschenrechte zu sprechen, der Abt von Jerusalem spricht über den Nahost-Konflikt und noch immer kein endgültiges Urteil über die Echtheit der angeblichen „Erscheinungen“ in Medjugorje: Dies alles hier im Wochenrückblick.

  • Diplomatie im Angriffskrieg: Vatikan spricht mit Russland
  • Krise im Heiligen Land: Interview mit Abt Nikodemus Schnabel
  • Medjugorje: Nihil Obstat mit Warnhinweis
  • Papst wünscht sich auch in Zukunft gemeinsames Osterfest
  • Papst verurteilt Mafia: „Brutalität gegen das Gemeinwohl“
  • Vorbereitung auf nächsten Papstbesuch
  • Filmtipp: VATICANO

Diplomatie im Angriffskrieg: Vatikan spricht mit Russland

Während der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine weiter tobt, hat sich Kardinal Pietro Parolin vor vier Tagen mit der Menschenrechtsbeauftragten der Russischen Föderation, Tatiana Moskalkova, zu einer Videokonferenz getroffen. Parolin, der Staatssekretär des Vatikan, hatte bei dieser Gelegenheit der russischen Ombudsfrau für ihre Rolle bei der Freilassung zweier ukrainischer Priester gedankt.

Wie der Heilige Stuhl in einer knappen Meldung mitteilte, habe Parolin bei dieser Gelegenheit auch an die „Notwendigkeit“ erinnert, „im Kontext des aktuellen Konflikts die in internationalen Konventionen verankerten grundlegenden Menschenrechte zu wahren“.

Krise im Heiligen Land: Interview mit Abt Nikodemus Schnabel 

Doch auch die Lage im Heiligen Land ist weiter angespannt. Kurz, bevor sich der von der Hamas geplante und durchgeführte Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 zum ersten Mal jährt, hatte der Büroleiter von EWTN Vatican, Andreas Thonhauser, die Gelegenheit, sich in Rom mit dem Benediktiner-Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem zum Interview zu treffen. Abt Nikodemus Schnabel sprach mit EWTN über die Situation in Israel und welche Auswirkungen der Konflikt auf die Pilgerreisen ins Heilige Land hat.

Die aktuelle Lage beschreibt Schnabel als einen „einzigen Ozean des Leidens“. Zudem seien seit fast einem Jahr keine Pilger mehr da, was mittlerweile eine „große finanzielle Belastung“ darstelle. Auf die Frage, ob er es nicht bereue, das Land verlassen zu haben, antwortete der Benediktiner Schnabel: „Ich bin ja deutscher Staatsbürger, und meine Regierung hat mir und auch meinen Mitbrüdern gesagt, dass wir das Land verlassen sollen, weil es nicht mehr sicher ist. Aber für mich war die Antwort ganz klar „Nein“: ich bleibe, ich gehöre zu diesem Land. Ich habe eine freiwillige Entscheidung getroffen. Ich möchte mein ganzes Leben lang ein Mönch in Jerusalem und Tabgha im Heiligen Land sein.“

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Einen Teil des Interviews finden Sie hier im englischen Original. Eine deutsche Übersetzung wird am kommenden Wochenende im wöchentlichen EWTN-Nachrichtenformat „VATICANO“ veröffentlicht (mehr dazu weiter unten im Artikel unter „Filmtipp“).

Medjugorje: Nihil Obstat mit Warnhinweis

Nach langer Prüfung und zahlreichen Untersuchungen hat der Vatikan am vergangenen Donnerstag das von Papst Franziskus genehmigte Dokument „Die Königin des Friedens“ vorgestellt. Wie CNA Deutsch berichtete, erteilt der Vatikan damit die Unbedenklichkeitserklärung Nihil Obstat hinsichtlich der dort praktizierten Marienverehrung, trifft jedoch weiter keine endgültige Aussage über die angeblichen „Marienerscheinungen“, sondern warnt auch vor einzelnen „angeblichen Botschaften“.

Eine ausführliche Analyse lesen Sie hier bei der englischsprachigen Schwesteragentur von CNA Deutsch. Das Vatikan-Dokument über Medjugorje können Sie im vollen Umfang hier lesen.

Papst wünscht sich auch in Zukunft gemeinsames Osterfest 

Ebenfalls am vergangenen Donnerstag hat sich Papst Franziskus in Rom mit der Gruppe „Ostern gemeinsam 2025“ getroffen. „Nächstes Jahr wird die Feier von Ostern aufgrund der Übereinstimmung der Kalender für alle Christen gemeinsam sein“, begrüßte der Pontifex die Gruppe. Für Franziskus ist diese seltene Übereinstimmung des westlichen und östlichen Kalenders im Jahr 2025 eine gute Gelegenheit, um weiter auf die Einheit der Christen hinzuarbeiten.

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In der Vergangenheit hatten die Katholische Kirche und die Ostkirchen meist unterschiedliche Ostertermine. In Übereinstimmung mit der Gruppe „Ostern gemeinsam 2025“ unterstrich der Heilige Vater den Wunsch, nicht nur 2025, sondern auch in Zukunft das Osterfest mit allen christlichen Kirchen gemeinsam zu feiern.

Papst verurteilt Mafia: „Brutalität gegen das Gemeinwohl“

Die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften hat eine Konferenz veranstaltet, das sich mit der Nutzung von beschlagnahmten Mafia-Gütern beschäftigt. Papst Franziskus hat aus diesem Anlass eine Botschaft an die Konferenzteilnehmer übermittelt.

Darin befürwortet Papst Franziskus das Modell, beschlagnahmte Mafia-Güter für Mafia-Opfer zu nutzen und unterstreicht die Wichtigkeit, im Kampf gegen die Mafia länderübergreifend zusammenzuarbeiten. Der Pontifex wörtlich: „Das organisierte Verbrechen richtet sich mit seiner Brutalität gegen das Gemeinwohl; sie richtet sich gegen Millionen von Männern und Frauen, die das Recht haben, ihr Leben zu leben und ihre Kinder in Würde und frei von Hunger und Angst vor Gewalt, Unterdrückung oder Ungerechtigkeit aufzuziehen; sie richtet sich gegen soziale Randgruppen, die durch die Aktivitäten des organisierten Verbrechens besonders gefährdet sind.“

Vorbereitung auf nächsten Papst-Besuch

Kurz nachdem Papst Franziskus von seiner bisher längsten Reise aus Südostasien und Ozeanien wieder nach Rom zurückgekehrt ist, wird er bereits in der kommenden Woche erneut in den Flieger steigen. Diesmal wird Franziskus die Länder Luxemburg und Belgien besuchen.

Am 26. September wird er einen eintägigen Zwischenstopp in Luxemburg einlegen, bevor er drei Städte in Belgien besucht, um das 600-jährige Jubiläum der katholischen Universitäten von Leuven und Louvain-la-Neuve zu feiern. Am 29. September wird der Pontifex der Heiligen Messe in Brüssel vorstehen, bevor er nach Rom zurückreist. 

CNA Deutsch und EWTN werden die Papstreise begleiten und ausführlich berichten.

VATICANO: Die längste Papstreise von Franziskus

Zum Schluss wieder ein Filmtipp… Am Samstag erscheint auf dem Youtube-Kanal von EWTN eine neue Episode des wöchentlichen EWTN-Nachrichtenmagazins „VATICANO“.

Diesmal blicken die Kollegen zurück auf den Eucharistischen Weltkongress in Quito, berichten über das Treffen des Ratzinger-Schülerkreises in Rom und zeigen ein Interview mit dem Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem, Nikodemus Schnabel. Außerdem werden zwei Kinoprojekte über die heiligen Franz von Assisi und Pater Pio vorgestellt, die von EWTN mit unterstützt werden und schon bald Filmpremiere feiern. 

Die VATICANO-Folge von letzter Woche können Sie übrigens hier ansehen: