Bischof Bätzing verurteilt „systematische Repression“ der Kirche in Nicaragua

Bischof Georg Bätzing
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat „die zunehmende systematische Repression der katholischen Kirche und der Oppositionskräfte“ in Nicaragua nachdrücklich verurteilt. Anlass für die Stellungnahme vom Sonntag war die Ausweisung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Nicaragua aus dem zentralamerikanischen Land in der vergangenen Woche.

Bischof Carlos Enrique Herrera Gutiérrez hatte kurz vor seiner Ausweisung einen Bürgermeister kritisiert, der den Diktator Daniel Ortega unterstützt. Der Bürgermeister hatte eine Messe vor der Kathedrale von Jinotega mit lauter Musik gestört hatte.

„Bevor wir mit dieser Eucharistie beginnen, bitten wir den Herrn um Vergebung für unsere Fehler und auch für diejenigen, die den Gottesdienst nicht respektieren. Es ist ein Sakrileg, was der Bürgermeister und alle städtischen Behörden tun, und ich werde es ihnen sagen, denn sie kennen die Zeit der Messe“, sagte Herrera an jenem Tag.

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Bischof Bätzing erklärte nun: „Nachdem Bischof Herrera, der auch Vorsitzender der Nicaraguanischen Bischofskonferenz ist, vergangenes Wochenende Kritik an der gezielten Störung eines Gottesdienstes geäußert hat, ist er ins Visier der Behörden geraten. Er ist in diesem Jahr bereits der dritte nicaraguanische Bischof, der von Ortega außer Landes verwiesen wurde.“

„Wie andere Bischöfe, Priester und Ordensleute, unzählige Menschenrechtler und Oppositionelle ist er Opfer staatlicher Willkür geworden“, stellte der DBK-Vorsitzende klar. „Seine erzwungene Ausreise zeigt einmal mehr die Intoleranz des Regimes und dessen Entschlossenheit, abweichende Stimmen zum Schweigen zu bringen. Die Unterdrückung der katholischen Kirche durch den Regierungsapparat Ortega ist ein Symptom für den Autoritarismus, unter dem das Land leidet.“

Vor diesem Hintergrund appellierte Bätzing „an die deutsche Bundesregierung und an die internationale Gemeinschaft, stärker für die Rechte aller Menschen in Nicaragua einzutreten“. Gleichzeitig rief er zum Gebet für diejenigen auf, „deren Menschenwürde und Menschenrechte mit Füßen getreten werden“, sowohl in Nicaragua als auch in der ganzen Welt.