Erzbischof Heße hat „große Sorgen“ über AfD-Wachstum in Hamburger Bürgerschaftswahl

Erzbischof Stefan Heße
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Erzbischof Stefan Heße hat erklärt, es bereite ihm „große Sorgen“, dass die AfD bei der Hamburger Bürgerschaftswahl am Sonntag einen „Zuwachs“ an Stimmen erreichen konnte. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge kam die AfD auf 7,5 Prozent der Stimmen, was 2,2 Prozentpunkten mehr als bei der letzten Bürgerschaftswahl im Jahr 2020 bedeutet.

Heße betonte am Sonntagabend: „Es ist weiterhin unsere gesamtgesellschaftliche, aber vor allem auch die Aufgabe der Politikerinnen und Politiker, diese Wählerinnen und Wähler durch gute Politik wieder für die demokratische Mitte zu gewinnen.“

„Als Christ fordert mich das Evangelium auf, besonders auf die Ränder der Gesellschaft zu blicken und hinzusehen, wenn Menschen leiden oder Missstände bestehen“, führte Heße aus, der seit fast genau zehn Jahren für die Erzdiözese Hamburg zuständig ist. „Daher ist es mir auch in Zukunft wichtig, einen konstruktiven Austausch mit der Hamburger Politik zu pflegen und als Vertreter der katholischen Kirche Stellung zu sozialen, politischen und gesellschaftlichen Fragen zu beziehen.“

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„Auch wenn es bei den regierenden Parteien vermutlich keine große Veränderung geben wird, gilt es jetzt, eine stabile Regierung zu bilden und zeitnah die dringenden Probleme der Stadt anzugehen“, forderte der Erzbischof. „Besonders für die Themen Bildung, Verkehr und bezahlbarer Wohnraum sind zukunftsfähige Entscheidungen gefragt. Hierfür wünsche ich den Politikerinnen und Politikern viel Kraft und Gottes Segen.“

Die beiden Regierungsparteien SPD und Grüne hätten mit 33,5 Prozent bzw. 18,5 Prozent weiterhin eine absolute Mehrheit für eine Weiterführung der Regierung. Beide Parteien büßten aber jeweils mehr als fünf Prozentpunkte gegenüber 2020 ein. Den deutlichsten Zuwachs in der Hansestadt Hamburg verbuchte die CDU, die von 11,2 Prozent vor fünf Jahren auf 19,8 Prozent anwuchs.

Die Wahlbeteiligung lag bei 67,7 Prozent. Heße merkte vor diesem Hintergrund an, „dass den Hamburgerinnen und Hamburgern wichtig ist, was in ihrer Stadt geschieht und wer regiert“.