Vatikanstadt - Sonntag, 30. März 2025, 12:00 Uhr.
In seiner in schriftlicher Form veröffentlichten Angelus-Ansprache hat Papst Franziskus am Sonntagmittag die Gläubigen dazu ermutigt, „diese Fastenzeit, und erst recht das Heilige Jahr, als eine Zeit der Heilung“ zu erleben.
„Auch ich erlebe sie so, in meiner Seele und in meinem Körper“, betonte der Pontifex, der vor genau einer Woche nach 38 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Seit vergangenem Sonntag wurden keine Bilder des 88-jährigen Papstes mehr veröffentlicht, der weiterhin seine schwere Atemwegserkrankung auskuriert.
Franziskus dankte „von Herzen all jenen, die nach dem Vorbild des Erlösers mit ihrem Wort und ihrem Wissen, mit ihrer Zuneigung und ihrem Gebet Werkzeuge der Heilung für ihren Nächsten sind. Gebrechlichkeit und Krankheit sind Erfahrungen, die wir alle gemeinsam haben; umso mehr aber sind wir Geschwister in dem Heil, das Christus uns geschenkt hat.“
Im weiteren Verlauf der vorbereiteten Angelus-Ansprache ging Papst Franziskus auf die Kriege, Konflikte und Katastrophen in der Welt ein: „Im Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes, des Vaters, beten wir weiter für den Frieden – in der gequälten Ukraine, in Palästina, Israel, im Libanon, in der Demokratischen Republik Kongo und in Myanmar, das ebenfalls so sehr unter dem Erdbeben leidet.“
„Ich verfolge die Lage in Südsudan mit Sorge“, fuhr der Pontifex fort und appellierte „an alle führenden Politiker, alles zu tun, um die Spannungen im Land abzubauen. Wir müssen unsere Differenzen beiseite legen und uns mit Mut und Verantwortung an einen Tisch setzen und einen konstruktiven Dialog führen.“
„Und im Sudan fordert der Krieg weiterhin unschuldige Opfer“, rief er in Erinnerung. „Ich fordere die Konfliktparteien dringend auf, den Schutz des Lebens ihrer zivilen Brüder und Schwestern an die erste Stelle zu setzen, und hoffe, dass so bald wie möglich neue Verhandlungen aufgenommen werden, die eine dauerhafte Lösung der Krise ermöglichen. Die internationale Gemeinschaft sollte ihre Anstrengungen zur Bewältigung der schrecklichen humanitären Katastrophe verstärken.“
„Gott sei Dank gibt es auch positive Tatsachen“, schloss Papst Franziskus. Als Beispiel nannte er „die Ratifizierung des Abkommens über die Demarkation der Grenze zwischen Tadschikistan und Kirgisistan, die eine hervorragende diplomatische Leistung darstellt. Ich ermutige beide Länder, auf diesem Weg weiterzugehen.“