Regensburger Domkapellmeister: „Wir betreiben musikalische Spitzenförderung“

Christian Heiß
screenshot / YouTube / GRANDIOS Online

Der Regensburger Domkapellmeister Christian Heiß, der für die weltberühmten Domspatzen zuständig ist, hat betont: „Wir betreiben musikalische Spitzenförderung, die bei uns eng mit christlichen Inhalten verbunden ist.“

Die Regensburger Domspatzen gehen zurück auf das Jahr 975, sind also 1050 Jahre alt. Es handelt sich um einen Knabenchor mit Männerstimmen, wobei es seit einigen Jahren auch einen Mädchenchor gibt. Georg Ratzinger, der 1951 zum Priester geweihte Bruder von Papst Benedikt XVI., war von 1964 bis 1994 als Domkapellmeister für die Domspatzen zuständig.

Im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe) sagte Heiß: „Wir machen den Eltern klar, dass ihr Kind einen unglaublichen musikalischen Mehrwert gewinnt, wenn sie es zu uns schicken, weil es jeden Tag mit Musik in Berührung kommt. Und das kann etwas sein, das durch das Leben trägt – das ist bei den ehemaligen Domspatzen im allergrößten Maße so.“

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„Das ist aber nicht alles“, stellte der Domkapellmeister klar. „Wir legen ein Samenkorn in die Kinder, das aufgehen kann: Wer jeden Tag im Chor zusammen übt, lernt zuzuhören und aufeinander Rücksicht zu nehmen. Chorsingen auf hohem Niveau funktioniert nur, wenn man sich gegenseitig zuhört und sich selbst auch zurückzunehmen weiß, wenn die andere Stimme etwas zu sagen hat – lauter Soft Skills, die unsere Gesellschaft heute dringend braucht.“

„Auch die Auftritte schulen“, fuhr Heiß fort. „Wer sich als 10- oder 11-Jähriger vor ein großes Publikum stellt und sich traut, etwas zu präsentieren, lernt für das Leben. Unsere Jungen und Mädchen sind an Situationen gewöhnt, in denen sie das Wort ergreifen müssen. Auch das Zusammenleben über den ganzen Tag kann sehr hilfreich sein. Wir bieten eine Lebensschule an.“

Heiß sprach auch über die evangelisierende Wirkung von Musik. „Dass wir überwiegend geistliche Musik singen, führt Menschen tiefer in den Glauben hinein oder an ihn heran“, so der Domkapellmeister. „Auch bei unseren Konzerten steht zu 95 Prozent geistliches Liedgut auf dem Programm. Insofern ist jeder Auftritt ein Beitrag zur Neuevangelisierung, denn im Konzertsaal sitzen nicht ausschließlich Getaufte.“