Kardinal Dri, langjähriger Beichtvater von Papst Franziskus, mit 98 Jahren gestorben

Kardinal Luis Pascual Dri
Screenshot von YouTube

Kardinal Luis Pascual Dri OFMCap, der langjährige Beichtvater von Papst Franziskus, ist im Alter von 98 Jahren in Buenos Aires gestorben, wie die Nachrichtenagentur AICA berichtete. Der argentinische Kapuziner wurde 2023 zum Kardinal ernannt und war ein enger geistlicher Vertrauter des Pontifex.

Dri wurde am 17. April 1927 in Federación in der Provinz Entre Ríos geboren. Er entstammte einer zutiefst religiösen Familie, in der bis auf einen alle neun Geschwister in eine Ordensgemeinschaft eintraten. Mit nur elf Jahren, im Jahr 1938, trat der spätere Kardinal in das Kapuzinerseminar ein und absolvierte dort seine Grund- und Oberschulausbildung.

Seine priesterliche Laufbahn führte ihn durch verschiedene Stationen in Argentinien und Uruguay, wo er als Seminarleiter, Novizenmeister und in der Pfarrseelsorge tätig war. Im Jahr 2000 kam er schließlich als Pfarrer an das Marienheiligtum Nuestra Señora de Pompeya in Buenos Aires, wo er drei Jahre wirkte.

In diesem Heiligtum wurde Dri zum geistlichen Begleiter des damaligen Erzbischofs von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio SJ, dem späteren Papst Franziskus. Franziskus erwähnte Dri wiederholt in öffentlichen Ansprachen als Beispiel für einen barmherzigen Beichtvater.

Der Pontifex erzählte oft die Anekdote, wie Dri ihm gestand, er habe Skrupel, ob er „zu viel vergebe“, worauf er vor dem Tabernakel kniend zu Jesus sage: „Verzeih mir, Herr, wenn ich zu viel vergebe, aber schließlich ist es deine Schuld.“

Barmherzigkeit war ein Merkmal von Dris Spiritualität. „Jesus hat allen vergeben: Petrus, der Ehebrecherin, Matthäus, allen […], sogar dem guten Schächer am Kreuz“, sagte Dri über seine Beichtpraxis. Bis kurz vor seinem Tod verbrachte er täglich viele Stunden im Beichtstuhl.

Papst Franziskus erhob Dri am 30. September 2023 im Konsistorium zum Kardinal. Aufgrund seines hohen Alters und gesundheitlicher Probleme konnte Dri nicht persönlich am Konsistorium in Rom teilnehmen und empfing das Kardinalsbeirett und den Ring in Buenos Aires. Er verzichtete bewusst auf die Bischofsweihe und war aufgrund seines Alters von über 80 Jahren nicht berechtigt, am Konklave teilzunehmen.

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