Redaktion - Freitag, 11. Juli 2025, 13:00 Uhr.
Der Ende Juni von der EU-nahen Abtreibungsorganisation „European Parliamentary Forum for Sexual and Reproductive Rights“ (EPF) veröffentlichte Bericht „The Next Wave: How Religious Extremism Is Reclaiming Power“ bringt Christen mit Extremismus in Verbindung.
In dem 158 Seiten langen Dokument, das CNA Deutsch vorliegt, wird behauptet, eine „neue Allianz religiöser Extremisten, rechtspopulistischer Populisten und oligarchischer Geldgeber“ versuche, „religiösen Extremismus über Medien, NGOs, politische Parteien und öffentliche Institutionen in die Mainstream-Politik zu schmuggeln“.
Vorwürfe
Der Bericht sprach von 1,18 Milliarden US-Dollar als Finanzierung für „Anti-Gender-Aktivismus“ in Europa zwischen 2019 und 2023, verteilt auf 275 Organisationen.
Als besonders problematisch dargestellt wurden katholische Organisationen, die sich für die Familie einsetzten, darunter Ordo Iuris in Polen, Civitas Christiana in den Niederlanden, CitizenGo sowie die christliche Menschenrechtsorganisation ADF International. Sogar die Hilfsorganisation Hungary Helps, die verfolgte Christen im Nahen Osten und Afrika unterstützt, wird als „Feind der sexuellen Rechte“ eingestuft.
Massive Kritik am Bericht
Paul Coleman, der Direktor von ADF International in Wien, sieht den Bericht als Versuch, christliche Stimmen „zum Schweigen zu bringen“. Er beschrieb die EPF als gut finanzierte Aktivistengruppe, die von Abtreibungsorganisationen und diversen Regierungen unterstützt wird.
„Das EPF nimmt ADF International ins Visier, weil unsere Rechtsberatung weltweit wirksam für das Leben, die Rechte der Eltern, die freie Meinungsäußerung und andere Grundfreiheiten eintritt“, so Coleman.
Grégor Puppinck vom European Centre for Legal Justice bezeichnete den Bericht als „anti-christlich und vorurteilsbehaftet“, zudem ohne wissenschaftliche Grundlage. Er verwies darauf, dass EPF von Organisationen mit radikal-eugenischem Hintergrund gegründet wurde.
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Entstehungsgeschichte der EPF
Das EPF entstand im Jahr 2000 als direkte Ausgliederung der „International Planned Parenthood Federation“ (IPPF) und ihrer europäischen Netzwerkorganisation.
Margaret Sanger war die Gründerin von „Planned Parenthood“ in den USA und eine bekennende Anhängerin der Eugenik-Bewegung. Diese eugenische Ideologie zielte darauf ab, die Gesellschaft durch kontrollierte Fortpflanzung zu „verbessern“.
Sanger befürwortete „eine von Natur aus rassistische und ableistische Ideologie, die bestimmte Menschen als ungeeignet für die Zeugung von Kindern abstempelte“.
Sie definierte Geburtenkontrolle als „hygienische, wissenschaftliche und unschädliche Kontrolle der Fortpflanzungskraft“ und sah darin „den Schlüssel zu dem größten aller Menschheitsprobleme – wie sich individuelle Freiheit mit den Erfordernissen der Rassenhygiene vereinbaren lässt“.
Finanzierung der EPF
Ein Mix aus UN-Geldern, privaten Stiftungen und Pharmakonzernen finanziert das EPF. Laut dem Geschäftsbericht von 2023 belief sich das EPF-Jahresbudget auf rund 2,38 Millionen US-Dollar; 45 Prozent kamen von öffentlichen Gebern wie UNFPA und WHO, 31 Prozent von Stiftungen, 20 Prozent von Unternehmen aus der Pharmabranche.
Die Gates-Stiftung von Microsoft-Mitbegründer Bill Gates gehört seit Jahren zu den wichtigsten Geldgebern des Netzwerks. 2022 bewilligte sie eine Vierjahresförderung von knapp drei Millionen US-Dollar.




