Bundesbeauftragter für Religionsfreiheit: Christen sind „besonders betroffen“

Thomas Racher, Beauftragter der Bundesregierung für Religionsfreiheit
Screenshot von YouTube

Christen seien weltweit besonders häufig von Einschränkungen der Religionsfreiheit betroffen, wie Thomas Rachel, der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, im Interview mit der „Tagespost“ sagte. Der CDU-Politiker machte deutlich, dass dieses Menschenrecht in vielen Weltregionen massiv unter Druck stehe und stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken müsse.

Grundsätzlich sei Religionsfreiheit für die Mehrheit der Menschen weltweit von zentralem Wert. Rachel verwies darauf, dass Religion im Alltag vieler Menschen allgegenwärtig sei: „Sie stehen morgens mit Gott auf und gehen abends mit ihm schlafen.“

Der 63-jährige ist seit Mai dieses Jahres der Beauftragte für Religionsfreiheit. Er folgte auf Frank Schwabe (SPD). Rachel ist evangelischer Christ und seit 2015 Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Nach seiner Einschätzung ist das Bewusstsein für die Bedeutung von Religion in säkular geprägten Gesellschaften wie Deutschland und Europa allgemein zwar zurückgegangen, in anderen Weltregionen aber ungebrochen hoch. Daher gehöre es zu den Kernaufgaben seines Amtes, auf die Gefährdung dieses grundlegenden Menschenrechts aufmerksam zu machen.

Auf den Vorwurf mancher Kritiker, der Beauftragte konzentriere sich zu sehr auf Christenverfolgung, entgegnete Rachel: „Jeder Mensch hat ein Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Und das steht im Zentrum auch meiner Arbeit. Und dabei spielt es auch keine Rolle, welcher Religion ein Mensch angehört.“

Allerdings wisse man, „dass die Christen als zahlenmäßig größte Religionsgemeinschaft der Welt von der Verletzung der Religionsfreiheit besonders betroffen sind“.

Persönlich betonte er seine eigene Glaubensüberzeugung und sein kirchliches Engagement: „Nach meinem Menschenbild hat jeder Mensch eine einzigartige Menschenwürde.“

Aus dieser Würde leite sich das Recht auf freie Religionsausübung ab, das universell gelten müsse: „Ich trete auch als Christ dafür ein, dass hier nicht zwischen der einen oder anderen Religion unterschieden wird, sondern dieses Menschenrecht universell gilt.“

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