Vatikanstadt - Donnerstag, 16. Januar 2020, 9:05 Uhr.
Wie ACI Prensa, die spanische Schwesternagentur von CNA Deutsch berichtet, wird sich Papst Franziskus mit einigen Bischöfen über sein mit Spannung erwartetes Abschlussdokument der Amazonas-Synode beraten.
Das Nachsynodale Apostolisches Schreiben soll die Ergebnisse des Bischofstreffens im Oktober 2019 formulieren, das im Vatikan abgehalten wurde.
Kardinal Claudio Hummes, Generalrelator der Amazonassynode wandte sich in einem Brief vom 13. Januar 2020 an verschiedene Bischöfe der katholischen Welt.
"Der Heilige Vater bereitet ein neues Nachsynodales Apostolisches Schreiben vor, das die neuen Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie präsentiert, die unter der Führung des Heiligen Geistes während der Synode über Amazonien im Oktober vergangenen Jahres verfasst wurden" – so beginnt der Brief, den der italienische Journalist Aldo Maria Valli auf seiner Website veröffentlichte.
Der Entwurf befindet sich aktuell in einer Phase der Überarbeitung und Korrektur und wird dann übersetzt werden. Papst Franziskus hofft, das Schreiben "bis Ende diesen Monats oder Anfang Februar verkünden zu können" heißt es weiter im Text, dessen Authentizität gegenüber ACI Prensa bestätigt wurde.
Verlässliche Quellen gaben ACI Prensa gegenüber an, dass der Entwurf noch vor Ende der Woche an die Bischöfe versandt werde, aber nicht an alle, sondern nur an Synodenteilnehmer.
Kardinal Hummes schreibt in seinem Brief, dass das Apostolischen Schreiben großes Interesse und verschiedene Reaktionen hervorrufen werde.
Auch wenn er es nicht explizit erwähnt: Das Abschlussdokument, das dem Papst am Ende der Bischofssynode übergeben wurde, enthält drei umstrittene Vorschläge.
- Die Weihe verheirateter Männer zu Priestern,
- die Einführung weiblicher Diakone und
- einen möglichen amazonischen Ritus.
Der Vorschlag, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen, findet sich im Paragraph 111 des Abschlussdokuments. 128 der eingeladenen, stimmberechtigten Synodenteilnehmer stimmten dafür, 41 dagegen. Der klar angenommene Vorschlag stieß somit auf mehr Widerspruch als andere.
In seinem Brief betont Kardinal Hummes, dass der Papst wünsche, "dass die Ortsordinarien den Text direkt erhalten, bevor er veröffentlicht wird und bevor die Presse anfängt, ihn zu kommentieren."
"In der Absicht, eine angemessene Vorbereitung zu begünstigen, werden in diesem Brief einige Ratschläge angeboten", wie jenen, "einige vorhergehende Dokumente zum Thema zu lesen."
"Innerhalb von 10 Tagen werden sie einen zweiten Brief mit weiteren Ratschlägen erhalten."
Die Texte, die zur Lektüre empfohlen werden sind das Abschlussdokument der Synode, das am 26. Oktober veröffentlicht wurde, die Ansprache von Papst Franziskus bei der Begegnung mit den Völkern Amazoniens am 19. Januar in Puerto Maldonado (Peru), die Ansprache des Papstes zu Beginn der Synodalen Arbeiten am 7. Oktober 2019, der Vortrag Kardinal Claudio Hummes zu Beginn der Synode vom gleichen Tag, die Ansprache von Papst Franziskus zum Abschluss der Synode am 26. Oktober 2019, die Kapitel 5 und 6 der Enzyklika Laudato si´.
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Ein weiterer Rat des Kardinals ist, "eine Pressekonferenz oder eine andere Veranstaltung zu organisieren, um das Apostolischen Schreiben zu präsentieren." Es sei angebracht, dies mit einem "indigenen Vertreter", einem "erfahrenen pastoralen Verantwortlichen (Priester oder Ordensangehöriger, männlicher oder weiblicher Laie), einem Experten für ökologische Themen und einem Jugendlichen, der in der Pastoral für die Jugend tätig ist" zu tun.
Der Kardinal bittet die Bischöfe, "diesen Brief vertraulich zu behandeln und ihn nur mit jenen zu teilen, die direkt an der diözesanen Vorbereitung im Hinblick auf die Veröffentlichung des Schreibens beteiligt sind, nicht mit anderen oder mit den Medien."
Der Brief endet mit dem Wunsch, der Herr "möge das Gottesvolk in Amazonien und auf der ganzen Welt bereiten, es (das Schreiben) mit Glauben, Hoffnung, Intelligenz und Wirksamkeit zu empfangen"
Die Amazonassynode fand vom 7. bis 27. Oktober unter dem Motto "Amazonien – neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" im Vatikan statt. 185 Bischöfe aus den Ländern des Amazoniens, aus den vatikanischen Dikasterien und aus anderen Teilen der Welt nahmen daran teil.
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