Kardinal Woelki über Corona-Krise: Jugendliche können ihr Know-how einbringen

Papst Franziskus mit Jugendlichen bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am 30. Mai 2018
CNA Deutsch / Daniel Ibanez

In einem Schreiben an die Pfarrgemeinden des Erzbistums Köln hat Kardinal Rainer Maria Woelki zu Solidarität und Kreativität in Zeiten der Corona-Pandemie aufgerufen. "Selbst in Kriegszeiten sind die Gottesdienste nicht ausgefallen", so Woelki, "doch nun haben wir uns nach sehr ernsthaften Diskussionen dazu entschlossen, die körperlichen Versammlungen von Christen auszusetzen". Dies bedeute jedoch nicht das Glaubensleben einzustellen.

Jeden Abend um 19.30 Uhr läuten alle Glocken in den Kirchen des Erzbistums Köln um an das gemeinsame tägliche Gebet zu erinnern für die "Alten und Kranken, für die vielen Helferinnen und Helfer, die im Gesundheitswesen an vorderster Front stehen, aber auch für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft".

"Ich möchte aber zusätzlich auch daran erinnern, dass der Gottesdienst nur einer der drei Wesensvollzüge der Kirche ist. Den Gottesdienst kann man in extremen Situationen, wie jetzt, für eine gewisse Zeit aussetzen, oder, besser gesagt, in die Hauskirchen und ins persönliche Gebet verlegen. Aber den anderen Wesensvollzug, die Caritas oder Diakonie, darf man niemals aussetzen. Unsere Gemeinden sind nicht nur Gottesdienstgemeinden, sondern immer auch Caritasgemeinden und jeder getaufte Christ ist nicht nur zum Gottesdienst und zum Glaubensbekenntnis aufgefordert, sondern immer auch zur Caritas. Daher besteht die Caritas im Erzbistum Köln aus fast 2 Millionen Christinnen und Christen, von denen jetzt viele caritativ tätig werden können."

Der Kardinal regt an, dass Firmlinge und Messdiener die "Tafel" unterstützen könnten, die bislang hauptsächlich von Rentnern - also der Risikogruppe - unterhalten würde. Junge Leute, die nicht zur Risikogruppe gehören, könnten die Aufgabe übernehmen, das Essen bei den Geschäften abzuholen, zu sortieren und den Menschen, die darauf angewiesen sind, vor die Tür stellen, so der Vorschlag des Kölner Erzbischofs. "Unsere Jugendlichen kennen sich zudem gut in den sozialen Netzwerken aus und sind dort gut unterwegs. Es wäre großartig, wenn sie ihr Know-how den Gemeinden zur Verfügung stellen würden, um über Austausch Foren Hilfsangebote und hilfsbedürftige in Verbindung zu bringen."

https://twitter.com/ErzbischofKoeln/status/1240217602162601984?s=20

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter wies Woelki zudem auf die Möglichkeit hin, die Heilige Messe zumindest am Bildschirm mitzufeiern. "Auch diejenigen, die nicht mit dem Internet und den digitalen Medien vertraut sind, können Gottesdienste im Fernsehen mitfeiern, etwa beim katholischen Sender EWTN", schreibt der Kölner Erzbischof dort.

Der Fernsehsender EWTN.TV hat sein tägliches Live-Angebot an Gottesdienst-Übertragungen noch einmal weiter ausgebaut, um vor allem jenen Menschen entgegen zu kommen, die wegen der Corona-Krise keine Möglichkeit mehr haben eine Heilige Messe zu besuchen. Aktuell wird der Sendeplan mit dem Sonderprogramm in verschiedenen Pfarrgemeinden verbreitet, die Übersicht kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

EWTN ist über Satellit zu empfangen und hat auch einen eigenen Internet-Livestream.

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