Betroffenenbeirat wirft Bischof Ackermann "eklatanten Machtmissbrauch" vor

Bischof Stephan Ackermann von Trier
Raimond Spekking / Wikimedia (CC BY-SA 4.0)

Der Betroffenenbeirat bei der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat dem Trierer Bischof Stephan Ackermann am Donnerstag "einen eklatanten Machtmissbrauch und eine erneute Retraumatisierung der Betroffenen" vorgeworfen.

Ackermann, der Missbrauchsbeauftragte der DBK, hatte Medienberichen zufolge vor Mitarbeitern den Klarnamen einer Frau genannt, die von einem Priester sexuell missbraucht und zu einer Abtreibung gezwungen worden war. Die Frau war bis dahin nur unter Pseudonym "Karin Weißenfels" bekannt.

Das Verhalten von Ackermann sei "inakzeptabel und weder nachvollziehbar noch entschuldbar", erklärte der Betroffenbeirat, der aus zwölf Personen besteht, die von sexualisierter Gewalt und Missbrauch im Zuständigkeitsbereich der katholischen Kirche betroffen sind. "Der Bruch des Pseudonyms einer Betroffenen zieht daher einen eklatanten Vertrauensverlust auch im Betroffenenbeirat bei der DBK nach sich."

"Was auch immer den Bischof von Trier zu seinem Handeln bewegt haben mag: dieses Verhalten disqualifiziert den Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, weil es die Mindeststandards für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit verletzt", so der Betroffenenbeirat.

Es bedürfe "dringend einer strukturellen und personellen Neuordnung im Themenfeld Missbrauch, Aufarbeitung und Prävention" im Rahmen der DBK.

Bischof Ackermann hat sich unterdessen bei "Karin Weißenfels" entschuldigt und eine Unterlassungserklärung unterzeichnet. Er ist seit mehr als zwölf Jahren der offiziell für Missbrauch zuständige deutsche Bischof.

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