Bundeswehrbischof Overbeck predigt bei Soldatenwallfahrt in Lourdes über den Frieden

Bischof Franz-Josef Overbeck
CNA Deutsch / Susanne Dedden

Bei der Soldatenwallfahrt nach Lourdes predigte Militärbischof Franz-Josef Overbeck am Samstag über den Frieden. "Wenn der Friede ein Werk der Gerechtigkeit ist, so der Prophet Jesaja, dann ist dieses Werk der Gerechtigkeit erfüllt in Jesus selbst, so der Evangelist Johannes", erklärte der Bischof von Essen.

Es gelte, von Christus "zu lernen und zu handeln, zu sehen und zu hören und die unbedingt in ihm entschiedene Liebe Gottes für die Menschen als Kraftquelle und Orientierungspunkt für unseren eigenen Lebensweg zu entdecken und zu bezeugen".

Bei einer christlichen Friedensethik gehe es "nicht um das Ideal der bedingungslosen Gewaltlosigkeit", sondern darum, "dass eine Überwindung der Gewalt durch Recht in den Blick genommen wird".

Dabei sei der Maßstab das von Papst Johannes Paul II. geprägte "Prinzip der Menschheitsfamilie". Man müsse "der grenzüberschreitenden Geschwisterlichkeit aller" verpflichtet bleiben, "damit sich die Kategorie der Nation relativiert und durch eine Verteidigung der universalen Menschenrechte ihre Freiheit, Gleichheit und Würde gesichert wird".

Ukraine-Krieg

"Mit dem brutalen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit dem 24. Februar 2022" gewinne die Bitte um Frieden "noch einmal an ungeahnter Tiefe und Bedeutung", betonte Overbeck.

Es sei hierbei "an das Recht auf Selbstverteidigung zu erinnern", denn "wenn alle Möglichkeiten einer friedlichen Regelung erschöpft sind", könne "das Recht auf sittlich erlaubte Verteidigung nicht abgesprochen werden".

"Der eigentliche Auftrag der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist es, Friedensdienst zu leisten und Wege zur Versöhnung zu ermöglichen", so Overbeck. "Die Dringlichkeit dieser Aufgabe ist in den letzten Wochen wie durch ein Brennglas verschärft worden. Mit Blick auf die ungeschönte und brutale Wirklichkeit des Krieges, tritt die Tatsache ins öffentliche Bewusstsein, dass fundamentale Werte wie Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit keine Selbstverständlichkeiten sind, sondern in einer wehrhaften Demokratie auch verteidigt werden müssen."

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