Kardinal Marx: "Zeit reif" für weibliche Diakone

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, bei einer Pressekonferenz um "Synodalen Weg".
Rudolf Gehrig

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat sich bei einer Predigt im Liebfrauendom am Samstag in aller Deutlichkeit für weibliche Diakone ausgesprochen.

"Ich glaube, dass die Zeit reif ist, dass es für Männer und Frauen offenstehen muss und soll", so der ehemalige Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK), der 2019 den "Synodalen Weg" federführend lanciert hatte.

"Wir brauchen einen neuen Ansatz", sagte Marx weiter. Das Diakonat sei "ein Amt, das in besonderer Weise die Verbindung von Gebet und Einsatz für die Armen sichtbar machen soll, und da hoffe ich sehr, dass wir einen Weg gehen können, dieses Amt noch mehr zu profilieren".

Derzeit werde "theologisch und praktisch" noch viel gearbeitet, aber er sei überzeugt, "dass diese Erneuerung ein großes Geschenk für die Kirche sein kann".

Marx sprach bei einem Gottesdienst anlässlich des 150. Geburtstag von Ellen Ammann, einer prägenden Gestalt der katholischen Frauenbewegung. Bereits 1917 habe sie den Kontakt mit dem neuen Erzbischof Michael von Faulhaber gesucht und ihn gebeten, eine Gruppe von Frauen zu Diakonen zu weihen.

Im Jahr 2019 hatte sich Marx gegen die Priesterweihe von Frauen ausgesprochen. Er könne "nicht erkennen, wie wir heute theologisch beiseitelegen können, was Papst Johannes Paul II. 1994 endgültig festgelegt hat". Dies sei "entschieden, auch wenn die Diskussion nicht zu Ende ist".

Ende Juni gab er zu, ein "völlig verunglückter Antrag" beim "Synodalen Weg" zur Frage, ob es überhaupt ein sakramentales Priestertum brauche, habe für "Verwirrung" gesorgt.

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