Vatikanstadt - Montag, 11. Juli 2022, 10:40 Uhr.
Bei den beiden neuen weiblichen Mitgliedern des Dikasteriums für die Bischöfe handelt es sich wohl um zwei im Vatikan bereits bekannte Ordensschwestern, so eine Quelle gegenüber der Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
Papst Franziskus hatte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters angekündigt, dass er bald zwei Frauen zu Mitgliedern des Dikasteriums für die Bischöfe ernennen werde.
Bislang waren die Mitglieder des Dikasteriums selten Nicht-Bischöfe und schon gar nicht Frauen, selbst wenn sie so erfahren sind wie die beiden, die wahrscheinlich ernannt werden. Die Mitglieder des Dikasteriums helfen bei der Auswahl von Bischöfen für die Bistümer. Sie analysieren Positionspapiere, so genannte "ponenze", und geben eine Stellungnahme zu den Kandidaten ab.
Die Ansicht, dass nur ein Bischof eine solche Analyse über einen künftigen Bischof erstellen kann, wurde aus mehreren Gründen vertreten. Erstens gibt es einen theologischen Grund: Bischöfe erhalten die gleiche Weihe wie neue Bischöfe und damit auch die gleichen Befugnisse. Zweitens gibt es auch einen praktischen Grund: Nur ein Bischof kann die Herausforderungen der Arbeit eines Bischofs kennen.
Mit der Kurienreform wird jedoch ein Mandat durch die kanonische Sendung und nicht mehr durch die Weihe erteilt. Mit anderen Worten: Die Ämter sollen nach Kompetenz vergeben werden.
Eine vatikanische Quelle sagte gegenüber CNA, dass die beiden Frauen, die am wahrscheinlichsten in das Bischofsdikasterium berufen werden, Schwester Nicoletta Vittoria Spezzati und Schwester Mary Melone sind.
Schwester Nicoletta Vittoria Spezzati, 74, diente von 2011 bis 2018 als Untersekretärin der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens. Sie war die zweite Schwester, die dieses Amt übernahm, nach der Pionierin Enrica Rosanna, die von 2004 bis 2011 die Nummer 3 im Dikasterium für Ordensleute war.
Derzeit ist eine weitere weibliche Untersekretärin im Dikasterium tätig: Schwester Carmen Ros Nortes, die seit Februar 2018 die Nummer 3 ist, nachdem sie seit 1992 im Dikasterium gearbeitet hat. Auch sie könnte eine mögliche Kandidatin sein – auch wenn laut Gerüchten Schwester Spezzati die wahrscheinlichere Ernennung ist.
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Die andere Frau, von der Insider erwarten, dass sie Mitglied des Bischofsdikasteriums wird, ist Schwester Maria Domenica Melone, bekannt als Schwester Mary Melone. Die 58-jährige Franziskanerin war die erste Rektorin einer päpstlichen Universität und leitete von 2014 bis 2019 die das Antonianum in Rom.
Am 16. Juli 2014 wurde sie von Papst Franziskus zur Beraterin der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens ernannt.
Sie ist eine der sechs Frauen, die von Papst Franziskus als Mitglied der neuen Studienkommission für den Diakonat der Frau ernannt wurden.
Am 15. Juli 2019 wurde sie zur Generaloberin der Angelinischen Franziskanerinnen für die Zeit bis 2025 gewählt und trat aus diesem Grund als Rektorin zurück.
Sie ist eine rege Autorin, die 2019 eine Abhandlung über die Rolle der Frau in der Kirche geschrieben hat.
Sollten sich die Gerüchte bestätigen, werden sie in das Dikasterium aufgenommen, das den Papst bei der Auswahl der Bischöfe in der ganzen Welt unterstützt – mit Ausnahme der Missionsgebiete, die in die Zuständigkeit des Dikasteriums für die Evangelisierung fallen.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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