Papst Franziskus nimmt Änderungen an Organisation des Opus Dei vor

Monsignore Fernando Ocariz
Opus Dei Pressestelle via Flickr (CC BY NC-SA 2.0)

Papst Franziskus hat in einem am Freitag veröffentlichten Motuproprio die Personalprälatur Opus Dei bestätigt und "ihre Organisation gemäß dem Zeugnis des Gründers, des heiligen Josefmaria Escrivá de Balaguer, und gemäß der Lehre der konziliaren Ekklesiologie über die Personalprälaturen" präzisiert.

Zuständig für Personalprälaturen – bislang hat nur das Opus Dei diese kirchenrechtliche Form – ist nun das Dikasterium für den Klerus, nicht mehr das Dikasterium für die Bischöfe bzw. die Bischofskongregation, wie Papst Johannes Paul II. im Jahr 1982 in der Apostolischen Konstitution Ut sit verfügt hatte.

Zu den weiteren Änderungen durch das Motuproprio Ad charisma tuendum, das vom Presseamt des Heiligen Stuhls am Freitag nur auf Italienisch veröffentlicht wurde, gehört, dass der Prälat des Opus Dei dem zuständigen Dikasterium nun jedes Jahr einen Bericht "über den Zustand der Prälatur und die Durchführung ihrer apostolischen Arbeit" vorlegen muss, nicht mehr nur alle fünf Jahre.

Das Motuproprio forder das Opus Dei auf, die Eigenstatuten "selbst entsprechend anzupassen" und dann "von den zuständigen Organen des Apostolischen Stuhls" genehmigen zu lassen.

Der Prälat des Opus Dei – der Obere der Personalprälatur – wird in Zukunft nicht mehr "mit dem Bischofsamt" geehrt, sondern nur mit dem Titel des Apostolischen Protonotars. So solle "die Überzeugung gestärkt werden, dass zum Schutz der besonderen Gabe des Geistes eine Leitungsform erforderlich ist, die mehr auf dem Charisma als auf hierarchischer Autorität beruht", argumentierte Papst Franziskus.

Der gegenwärtige Prälat, Msgr. Fernando Ocáriz Braña, wurde nach seiner Amtsübernahme Anfang 2017 – also schon während des Pontifikats von Papst Franziskus – nicht zum Bischof geweiht. Seine beiden Vorgänger, Javier Echevarría und Álvaro del Portillo, empfingen jeweils von Papst Johannes Paul II. persönlich die Bischofsweihe. Der Gründer des Opus Dei, Josemaría Escrivá, war kein Bischof und starb, bevor die Personalprälatur errichtet wurde.

Das Motuproprio soll ab 4. August 2022 Rechtskraft entfalten.

Stellungnahme des Prälaten

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In einer Stellungnahme erklärte der Prälat des Opus Dei: "Der Heilige Vater ermutigt uns, unsere Aufmerksamkeit auf das Geschenk zu richten, das Gott dem heiligen Josefmaria gemacht hat, um es voll zu leben."

"Er ermahnt uns, das Charisma des Opus Dei zu pflegen, 'um die Evangelisierungstätigkeit seiner Mitglieder zu fördern' und auf diese Weise 'den Ruf zur Heiligkeit in der Welt zu verbreiten, durch die Heiligung der Arbeit und der familiären und sozialen Berufe'", so Ocáriz. "Ich wünsche mir, dass diese Aufforderung des Heiligen Vaters in jedem einzelnen von uns einen starken Widerhall findet. Es ist eine Gelegenheit, den Geist zu vertiefen, den der Herr unserem Gründer eingeflößt hat, und ihn mit vielen Menschen in der Familie, am Arbeitsplatz und im sozialen Umfeld zu teilen."

Zur Absage an die Bischofsweihe für die Prälaten des Opus Dei hielt Ocáriz fest, diese sei "für die Leitung des Opus Dei nicht notwendig. Der Wunsch des Papstes, jetzt die charismatische Dimension des Werkes zu betonen, lädt uns ein, die familiäre Atmosphäre der Zuneigung und des Vertrauens zu stärken: Der Prälat muss ein Führer, aber vor allem ein Vater sein."

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