Mainzer Bischof predigt bei Auflösung des Klosters auf dem Rochusberg in Bingen

Rochuskapelle auf dem Rochusberg in Bingen am Rhein
Martin Kraft / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Bischof Peter Kohlgraf von Mainz hat am Sonntag bei der Aufgabe des Klosters auf dem Rochusberg in Bingen am Rhein erklärt: "Hundert Jahre haben die Oblatenpatres hier auf dem Berg der Wallfahrt und der Seelsorge ihr Herz, ihren Verstand und ihr Gesicht gegeben. Für das Geschenk dieser Menschen danken wir Gott, wir danken dem Orden und den Brüdern, die hier gewirkt haben."

Zuletzt wirkten noch zwei Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria auf dem Rochusberg. "P. Volker Stollewerk wird weiter für die Seelsorge an den Schwestern zur Verfügung stehen, und P. Elmar Theisen, den wir verabschieden, möge Gottes Segen begleiten", so Kohlgraf in seiner Predigt.

"Wenn Menschen sich voneinander verabschieden, darf Wehmut herrschen", gab der Mainzer Bischof zu. "Allerdings schlägt das Neue Testament keinen vorwiegend wehmütigen Ton an. Dass wir Menschen nirgends auf dieser Welt eine bleibende Stätte haben, ist kein Grund zur Resignation."

Es gebe vieles, "das bleibt und uns im Glauben und Leben begleiten wird", darunter "natürlich die Glaubenszeugnisse der Brüder, die hier gelebt haben und die vielen in bleibender Erinnerung sind und bleiben werden".

Weiter sagte Kohlgraf: "Bleiben soll die christliche Gastfreundschaft, die Sorge um die Menschen am Rande, die Liebe zwischen den Menschen in den Partnerschaften und Familien, ein Leben ohne Habgier, Bescheidenheit, Gottvertrauen und der treue Glaube an den einen Gott. So wenig der Mensch eine bleibende Stätte hat, so sehr kann er diese Haltungen überall leben. Liebe, Glaube, Vertrauen und der Blick für die Bedarfe anderer als Heimat auf dieser Welt: ich gestehe, dass ich das für einen wunderbaren Gedanken halte."

Entsprechend sei Heimat "nicht nur ein Ort, Heimat sind konkrete Menschen, die mit mir gehen, Heimat ist ein inneres Gefühl des Zuhauseseins, ist Zuwendung und die Erfahrung, dass ich persönlich angenommen bin. Für die Christinnen und Christen des ersten Jahrhunderts waren diese Themen mit dem Glauben an Gott verbunden. Überall, wohin Gott mich begleitet, kann ein Ort zur Stätte, zur Heimat werden."

Die Wallfahrt auf den Rochusberg, wo sich in der Rochuskapelle die Reliquien des hl. Rupert von Bingen und seiner Mutter, der hl. Berta von Bingen, befinden, "möge lebendig bleiben", wünschte sich Kohlgraf. "Der Rochusberg öffnet den Blick in die Weite und in den Himmel hinein."

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