Papst Franziskus betont „Tiefe der Bande“ mit Ökumenischem Patriarch von Konstantinopel

Papst Franziskus, Patriarch Bartholomaios I.
Vatican Media

Die Begegnung der Kirche von Rom mit der Kirche von Konstantinopel sei „ein Ausdruck der Tiefe der Bande, die uns verbinden, und ein sichtbares Zeichen der von uns gehegten Hoffnung auf eine immer tiefere Gemeinschaft“, betonte Papst Franziskus zum Fest des Apostels Andreas, das die Kirche am 30. Dezember feiert. Der Pontifex schrieb an Bartholomaios I., den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel.

Der Apostel Andreas gilt als Gründer der Kirche von Konstantinopel.

„Die volle Wiederherstellung der Gemeinschaft aller an Jesus Christus Glaubenden ist eine unwiderrufliche Verpflichtung für jeden Christen, denn die ‚Einheit aller‘ (Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomus) ist nicht nur Gottes Wille, sondern eine dringende Priorität in der heutigen Welt“, so der Papst in seinem Schreiben. „Die Welt von heute ist in der Tat dringend auf Versöhnung, Brüderlichkeit und Einheit angewiesen. Die Kirche sollte daher als ‚Zeichen und Werkzeug sowohl der engsten Verbindung mit Gott als auch der Einheit des ganzen Menschengeschlechts‘ (Lumen Gentium 1) erstrahlen.“

Es gelte, „den historischen und theologischen Gründen, die zu unseren Spaltungen geführt haben“, weiterhin Aufmerksamkeit zu schenken, ohne dabei „polemisch“ oder „apologetisch“ zu sein.

„Wir müssen auch anerkennen, dass die Spaltungen das Ergebnis sündhafter Handlungen und Haltungen sind, die das Wirken des Heiligen Geistes behindern, der die Gläubigen zur Einheit in der legitimen Vielfalt führt“, so der Papst. Entsprechend könne „nur ein Wachsen in der Heiligkeit des Lebens zu einer echten und dauerhaften Einheit führen“.

„Wir können Gott dafür dankbar sein, dass unsere Kirchen sich nicht mit den vergangenen und gegenwärtigen Erfahrungen der Spaltung abfinden, sondern im Gegenteil durch Gebet und brüderliche Nächstenliebe danach streben, die volle Gemeinschaft zu erreichen, die es uns ermöglichen wird, eines Tages, zu Gottes Zeit, an demselben eucharistischen Tisch zu sitzen“, betonte das Oberhaupt der katholischen Kirche.

Schon jetzt arbeite man in vielen Bereichen zusammen, etwa bei der Bewahrung der Schöpfung, der Verteidigung der Würde eines jeden Menschen und beim Einsatz für den Frieden in der Welt.

„Einer der fruchtbarsten Bereiche einer solchen Zusammenarbeit ist der interreligiöse Dialog“, erläuterte der Pontifex weiter. „Dialog und Begegnung sind der einzig gangbare Weg zur Überwindung von Konflikten und jeglicher Form von Gewalt.“

Mehr in Vatikan

Papst Franziskus und Bartholomaios hatten sich zuletzt Anfang November in Bahrain getroffen.

Zur Spaltung zwischen der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche war es offiziell im Jahr 1054 gekommen. Versuche mehrerer Konzilien, besonders dem Konzil von Florenz im 15. Jahrhundert, eine Wiedervereinigung zu erwirken, wurden von der Orthodoxie jeweils abgelehnt. Seit Papst Paul VI. und der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils ist es zu neuerlichen ökumenischen Bestrebungen gekommen, besonders mit Blick auf das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel.

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