Ukrainischer Bischof informiert im Bistum Münster über die Herausforderung des Krieges

Ukrainische Flagge
Leonhard Niederwimmer / Unsplash

Der ukrainische Bischof Yaroslav Pryriz CSsR hat bei einem Besuch im Bistum Münster am Donnerstag über die Lage in seiner kriegsgeplagten Heimat berichtet. Pryriz, ein Redemptorist, ist Bischof der Eparchie Sambir-Drohobych im Westen des Landes an der polnischen Grenze.

Pryriz sprach mit dem Münsteraner Weihbischof Stefan Zekorn und erklärte, das ukrainische Volk sei auch nach rund neun Monaten „weiter bereit zu kämpfen“. Am 24. Februar 2022 waren russische Streitkräfte in die Ukraine einmarschiert, konnten zunächst mehrere Städte und Gebiete einnehmen, mussten aber zuletzt immer wieder den Rückzug antreten.

„Ein großes Problem stellt aktuell die Stromversorgung dar“, berichtete der Bischof. Strom sei nur bis zu vier Stunden am Stück verfügbar, aber dann müsse man umgekehrt in den nächsten acht Stunden ganz ohne Elektrizität auskommen. Seine Eparchie sei mit zwei großen Generatoren in der Lage, das Priesterseminar mit 87 Kandidaten sowie ein Rehabilitationszentrum notdürftig zu versorgen

Da sein Bistum im Westen des Landes liegt, habe man in den letzten Monaten über 5.500 Menschen in sieben Einrichtungen der Eparchie aufgenommen. Hinzu kommen zahlreiche weitere Binnenflüchtlinge, die in den Pfarreien der Eparchie Unterschlupf gefunden hätten, so Pryriz. Inzwischen seien aber viele dieser Menschen wieder in ihre eigenen Wohnungen in anderen Teiles des Landes zurückgekehrt.