Weiterer Delegierter verlässt Synodalen Weg wegen Verlust der „Einheit mit der Weltkirche“

Wolfgang Picken
screenshot / YouTube / BonnerMuenster

Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken verlässt den deutschen Synodalen Weg. „Es braucht in der katholischen Kirche Reformen und Veränderungen“, erklärte der Priester am Sonntag, um dann zu ergänzen: „Die fehlende Offenheit jedoch, mit der im ‚Synodalen Weg‘ viele Debatten geführt werden, und zahlreiche Reformvorschläge, die die Einheit mit der Weltkirche zu leichtfertig aufgeben, kann ich nicht mittragen.“

Erst am Aschermittwoch hatten vier weibliche Delegierte – darunter drei Professorinnen, von denen zwei auch Ratzinger-Preisträgerinnen sind – angekündigt, den Synodalen Weg zu verlassen. Katharina Westerhorstmann, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Dorothea Schmidt und Marianne Schlosser hatten erklärt, der Synodale Weg habe „auch zentrale katholische Lehren und Überzeugungen in Zweifel gezogen. Diesen Weg, auf dem sich nach unserer Einschätzung die Kirche in Deutschland mehr und mehr von der Weltkirche entfernt, können wir nicht mehr mitgehen.“

Stadtdechant Picken, seit 1993 Priester für das Erzbistum Köln, sagte angesichts der Tatsache, dass weniger reformfreudige Textvorschläge der Vollversammlung gar nicht erst vorgelegt wurden: „Man musste über weite Strecken den Eindruck gewinnen, dass die Zielsetzungen des ‚Synodalen Weges‘ bereits vorher festgelegt worden waren.“ So habe er bereits früher aufgehört, aktiv am Synodalen Weg mitzuarbeiten, denn eine „fehlende Debattenkultur und Kritikfähigkeit des ‚Synodalen Weges‘ haben mich enttäuscht und machten eine Beteiligung unmöglich.“

Wie die vier Frauen am Mittwoch kritisierte Picken, dass die Kritik am Synodalen Weg durch Papst Franziskus, Kurienkardinäle und andere Bischofskonferenzen nicht berücksichtigt worden sei. „Damit wird das Grundprinzip der Synodalität verletzt“, zeigte er sich überzeugt. „Es besteht darin, dass man aufeinander hört und in einen ernstzunehmenden Dialog tritt.“

„Schließlich sind es diese unbeirrbare Sturheit und Rücksichtslosigkeit, mit der im ‚Synodalen Weg‘ ein eigener Deutscher Weg verfolgt wird, die mich dazu bewegen, mein Mandat niederzulegen“, betonte Picken, der in Politologie promoviert hat.

Bisher haben keine Bischöfe den Synodalen Weg verlassen. Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp war allerdings bereits 2020 aus dem Synodalforum zur Sexualmoral ausgestiegen.

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