Ordensleute ziehen Fazit nach Ende des Synodalen Wegs

Synodaler Weg
Synodaler Weg / Max von Lachner

Mehrere Ordensleute haben ihre Teilnahme am Synodalen Weg in Stellungnahmen für das Internetportal der Deutschen Ordensobernkonferenz Revue passieren lassen. Bruder Simon Hacker OP sagte dabei etwa: „Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass klerikale Macht die Hauptursache für verschiedenste Missbräuche war und ist – und bleiben wird, weil sie wie eine Bastion von vielen Bischöfen gehalten wird.“ Damit nahm er Bezug darauf, dass ein Text über die Einführung Synodaler Räte nicht verabschiedet, sondern an den Synodalen Ausschuss überwiesen wurde.

Sr. Katharina Ganz OSF hatte sich im Rahmen der Synodalversammlung für die Frauenordination eingesetzt. Rückblickend schrieb sie: „Die Tage haben mich emotional, psychisch und physisch sehr viel Kraft gekostet. Auch von anderen Synodalen habe ich Ähnliches gehört.“

Sie sei während der Debatte um den Handlungstext zur Frauenordination „in Tränen ausgebrochen. Ich wollte das auf keinen Fall, konnte es aber nicht verhindern. Einige Statements ließen meine innere Wunde aufbrechen, diese tiefe Verletzung, kein sakramentales Amt in unserer Kirche bekleiden zu können, ja nicht einmal nach meiner Berufung gefragt zu werden, nur weil ich eine Frau bin.“

„Als ich meinen Schmerz nicht mehr zurückhalten konnte, überlegte ich zuerst meine Wortmeldung von der Redeliste zu löschen und den Saal zu verlassen“, führte die Ordensfrau aus. „Es war mir peinlich, dass ich so schluchzend dasaß. Dann aber schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass nicht ich mich hier zu schämen brauche, sondern vielmehr alle sich schämen müssten, die das Leid von (berufenen) Frauen* und an Frauen* in unserer Kirche verursacht haben und weiter zulassen. Also beschloss ich sitzen zu bleiben und mich mit meinem Gefühlszustand insbesondere den Synodalen in meiner unmittelbaren Nachbarschaft zuzumuten.“

Pater Stephan Kessler SJ sagte, ein „Wunder“ sei gewesen, „dass wir trotz stellenweise unüberbrückbarer Positionen zusammengeblieben sind: Kirchenvolk, vom Missbrauch Betroffene und Bischöfe. Jede und jeder musste im synodalen Prozess Federn lassen. Auf Synoden gibt es nie Ideallösungen einer Seite – nur Kompromisse.“

„Faule Kompromisse jedoch, die das Ziel aus den Augen verlieren, werden keinen dauerhaften Bestand haben wie z. B. die Beschränkung einer Zulassung von Frauen* zum sakramentalen Ordo“, warnte der Jesuit.

Sr. Katharina Kluitmann OSF sprach von einer „Achterbahn der Gefühle“ und beklagte, dass Stille „in diesen Tagen echte Mangelware“ gewesen sei. Zunächst habe sie das Gefühl verspürt, „dass wir Laien, vor allem wir Laiinnen, zu weit hatten entgegenkommen müssen“. Doch dann habe sich „für mich das Bild gewendet. Denn mir wurde bewusst, welch weite Wege manche Bischöfe zurückgelegt haben.“

Sr. Philippa Rath OSB fasste zusammen: „Gerade in der Frage des Zugangs der Frauen zu allen Ämtern der Kirche blieben wir hinter den Erwartungen und Hoffnungen vieler zurück. Die Interventionen aus Rom haben ihre Wirkung entfaltet und offenbar nicht wenige Amtsträger verunsichert. Angesichts dessen heißt es nun für mich: unbeirrt weitermachen, die Themen immer wieder neu auf den Tisch legen, theologisch-argumentative Überzeugungsarbeit leisten - hier und vor allem auch auf der weltkirchlichen Ebene.“

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