Verstoß gegen „fundamentale Werte“: Bischöfe von Österreich gegen Leihmutterschaft

Ein Kind und seine Mutter: Schwangerschaft ist aktuell ein Thema in Kino- und TV-Filmen.
Tawny Nina via Pixabay (Gemeinfrei)

Die Bischöfe von Österreich haben zum Abschluss ihrer Frühjahrs-Vollversammlung in Seitenstetten am Freitag festgehalten: „Leihmutterschaft ist eine rücksichtslose Ausbeutung von Frauen, macht Kinder zur Ware und widerspricht den Menschenrechten. Als Bischöfe treten wir daher für ein striktes Verbot der Leihmutterschaft nicht nur in Österreich, sondern auch innerhalb der Europäischen Union und weltweit ein.“

Damit stellten sich die Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz (ÖBK) gegen „rechtliche Entwicklungen auf europäischer Ebene, die das Verbot von Leihmutterschaft in Österreich aushebeln könnten, und Entwicklungen in anderen Ländern, wo das Geschäft mit Leihmutterschaft immer rücksichtsloser wird“. Ausdrücklich erklärte die ÖBK: „Diesen Tendenzen muss Einhalt geboten werden, weil sie gegen fundamentale Werte verstoßen.“

Es sei „ermutigend festzustellen, dass der Kampf gegen reproduktive Ausbeutung zunehmend von Frauenrechtsorganisationen unterstützt wird. Zuletzt haben beispielsweise rund 100 Wissenschaftler und Experten aus 75 Ländern aller Kontinente am 3. März in der ‚Casablanca Declaration‘ die Staaten dazu aufgefordert, Leihmutterschaft weltweit abzuschaffen.“

„Auch ein Vorschlag für ein entsprechendes internationales Übereinkommen wurde dabei präsentiert“, riefen die Bischöfe in Erinnerung. „Eckpunkte sind die Bestrafung von vermittelnden Einzelpersonen und Unternehmen sowie rechtliche Verfolgung von Personen, die national oder auch international eine Leihmutter beauftragen. Jegliche Verträge, die das Austragen eines Kindes zum Inhalt haben, sollten ebenso unwirksam werden, zudem soll ein rechtliches Instrument zur Durchsetzung eines globalen Verbotes geschaffen werden.“

Wie bei vorausgehenden Vollversammlungen sprachen die österreichischen Bischöfe auch über das Thema Synodalität. „Es ist offensichtlich: In den zehn Jahren seines Wirkens hat Papst Franziskus nicht nur die Römische Kurie reformiert, es ist ihm auch ein Kulturwandel in Richtung Synodalität gelungen“, hieß es zusammenfassend. „Diesen Weg des Papstes unterstützen die österreichischen Bischöfe aus tiefster Überzeugung.“