Bischof Kohlgraf fordert, Priesterausbildung „heute individueller zu gestalten“

Bischof Peter Kohlgraf
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Bischof Peter Kohlgraf hat am Donnerstagabend gefordert, die „Ausbildungswege“ für angehende Priester „heute individueller zu gestalten“. Dies sei erforderlich, so der Bischof von Mainz bei einer internationalen ökumenischen Historiker-Tagung, weil die „Wege in den Priesterberuf“ inzwischen „sehr individuell“ geworden seien.

Es gebe keinen „klassischen Berufsweg“ mehr, hielt Kohlgraf fest. Obwohl es in den vergangenen Jahren in seinem Bistum schon viele Veränderungen gegeben habe, „haben wir noch zu stark ein Einheitsmodell in der Ausbildung“. Dennoch diene das Mainzer Priesterseminar als „Haus der geistlichen Berufe“ schon seit vielen Jahren als Ausbildungsstätte für alle pastoralen Berufsgruppen.

Kohlgraf sagte vor dem Hintergrund der kürzlich veröffentlichen Mainzer Missbrauchsstudie, es sei eine große Herausforderung für die Zukunft, dafür zu sorgen, dass die Ausbildung in Priesterseminaren „nicht in einer Sonderwelt stattfindet“, die nichts mit der Wirklichkeit der Gesellschaft zu tun habe. Die Entwicklung von Seelsorgestandards sei notwendig, um Missbrauch zu verhindern.

Tatsächlich gebe es weiterhin Priesterbilder aus früheren Jahrhunderten, sagte Kohlgraf. „Die Transformationsprozesse hin zu anderen Priesterbildern sind oft schwierig.“ Heute gelte etwa: „Der Pfarrer muss heute nicht mehr nur fromm sein, sondern sich auch kritischen Diskussionen aussetzen.“

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