Chinesischer Bischof ohne Zustimmung des Vatikans für Shanghai eingesetzt: Bericht

Einsetzung von Bischof John Peng Weizhao in Nanchang, China, am 24. November 2022
Chinese Catholic Patriotic Association

Ein chinesischer Bischof ist laut AsiaNews am Dienstag ohne die Zustimmung des Vatikans zum Bischof von Shanghai ernannt worden. Dem Bericht zufolge wurde Bischof Joseph Shen Bin aus Haimen vom Rat der chinesischen Bischöfe, der staatlich sanktionierten Bischofskonferenz, zum Leiter der Diözese Shanghai ernannt.

Shen Bin ist gleichzeitig Vorsitzender des Rates der chinesischen Bischöfe, wie AsiaNews berichtete. Er war seit 2010 Bischof von Haimen – eine Ernennung, die vom Vatikan gebilligt wurde.

Vatikansprecher Matteo Bruni sagte am Dienstag, der Heilige Stuhl sei "vor einigen Tagen über die Entscheidung der chinesischen Behörden", Shen Bin von Haimen nach Shanghai zu versetzen, informiert worden und habe "heute Morgen aus den Medien von der Einsetzung" erfahren. Mehr habe er vorerst nicht hinzuzufügen.

In dem Bericht von AsiaNews hieß es, die Einsetzung von Shen Bin als Bischof von Shanghai sei ohne die Zustimmung des Vatikans erfolgt und verstoße daher gegen das Abkommen zwischen dem Vatikan und China über die Ernennung von Bischöfen.

Im März sagte der Außenminister des Vatikans gegenüber EWTN News, das Abkommen zwischen dem Vatikan und China sei nicht das bestmögliche. Es seien Verhandlungen im Gange, um das Abkommen besser zu gestalten.

Erzbischof Paul Richard Gallagher, der vatikanische Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten, sagte, dass die Diplomaten des Heiligen Stuhls "über Verbesserungen" des vorläufigen Abkommens des Heiligen Stuhls mit Peking über die Ernennung von Bischöfen verhandeln, das erstmals 2018 unterzeichnet wurde.

Chinas Xi Jinping trat im vergangenen Monat eine beispiellose dritte Amtszeit als Präsident an, als das Parlament des Nationalen Volkskongresses einstimmig für Xi stimmte und es keinen anderen Kandidaten gab.

Der Nationale Volkskongress hatte 2018 die Amtszeitbeschränkungen für das Präsidentenamt aufgehoben und Xi die Möglichkeit einer lebenslangen Amtszeit eingeräumt, sechs Monate bevor der Heilige Stuhl sein Abkommen mit Peking unterzeichnete.

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Unter Xis Führung hat sich die Achtung von Menschenrechten und Religionsfreiheit verschlechtert. Xi wurde wegen der brutalen Verfolgung der uigurischen Muslime in der nordwestchinesischen Region Xinjiang zunehmend international verurteil. In verschiedenen Regionen Chinas haben Staatsbeamte Kreuze entfernt und Kirchengebäude abgerissen.

Im November 2022 erklärte der Vatikan, dass die chinesischen Behörden gegen die Bestimmungen des vorläufigen Abkommens über die Ernennung von Bischöfen verstoßen hätten.

In einer am 26. November veröffentlichten Erklärung hieß es, der Heilige Stuhl habe "mit Überraschung und Bedauern zur Kenntnis genommen", dass Bischof John Peng Weizhao als Weihbischof von Jiangxi eingesetzt worden sei, einer Diözese, die vom Vatikan nicht anerkannt wird.

In dem Interview mit EWTN News im März bestätigte Gallagher, dass "Verhandlungen über die Ernennung weiterer Bischöfe im Gange sind".

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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