Erzbischof Gänswein: Kirche in Deutschland sieht „gegenwärtig nicht rosig“ aus

Erzbischof Georg Gänswein am 27. März 2019
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Erzbischof Georg Gänswein, der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., hat erklärt, mit der katholischen Kirche in Deutschland sehe es „gegenwärtig nicht rosig aus, im Gegenteil“.

„Landauf landab scheint es nur ein Thema zu geben, und das heißt ‚Synodaler Weg‘“, so Gänswein im Gespräch mit der Zeitschrift „Bunte“ am Donnerstag. „Dieses Unternehmen sollte in der Missbrauchskrise als Medikament dem Patienten ‚Kirche‘ zur Gesundung verabreicht werden. Aber wie kann eine mangelhafte Diagnose zur richtigen Therapie führen?“

„Die Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen heißt nicht Gerangel und Debatten um Struktur- oder Machtfragen“, zeigte sich Gänswein überzeugt. „Auffallend ist: Wo immer der Glaube authentisch verkündet wird, wo Liturgie ehrfürchtig und gewissenhaft gefeiert und die christliche Bruderliebe gelebt wird, dort lebt Kirche.“

Der Glaube sei „keine Knetmasse, die je nach Zeitgeist und Zeitumständen mal so und mal so zurechtgebürstet werden kann“, betonte der Erzbischof, der nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. am 31. Dezember 2022 bis heute von Papst Franziskus keine neue Aufgabe bekommen hat. „Ein verkürzter, verwässerter Glaube hat keinerlei Kraft. Das Maß der Verkündigung ist das Evangelium, ist Jesus Christus selbst.“

Für ihn selbst gelte: „Ich glaube und verkünde das, was ich zu glauben und zu verkündigen bei der Priester- und danach bei der Bischofsweihe versprochen habe: den katholischen Glauben, sei es gelegen oder ungelegen. Nichts Anderes. Wer das als fundamentalistisch bezeichnet, muss sich fragen lassen, ob er ein Problem mit dem Glauben hat.“

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