Münsteraner Priester gehen auf Wallfahrt, weil dieses Jahr keine neuen geweiht werden

Billerbecker Dom
screenshot / YouTube / Kirche-und-Leben

Im Bistum Münster gibt es im Jahr 2023 – und wohl auch im nächsten Jahr – keinen einzigen neuen Priester. Vor diesem Hintergrund hat sich eine Gruppe von Priestern am Pfingssonntag, dem traditionellen Weihetag im Bistum Münster, auf eine Wallfahrt vom Kloster Gerleve nach Billerbeck begeben.

Man sei so „dem letzten Weg des heiligen Ludgerus“, teilte das Bistum mit. Ludgerus war der Gründer und erste Bischof der Diözese Münster.

Vor Beginn der Wallfahrt, an der auch Bischof Felix Genn teilnahm, hielt der Priester Christoph Jacobs, der als Professor für Pastoralpsychologie und Pastoralsoziologie an der Theologischen Fakultät Paderborn wirkt, einen Vortrag. Er sehe die Gegenwart als „eine Zeit, in der nichts bleibt wie es war. Ich persönlich mag diese Zeit. Denn sie steckt voller spannender Möglichkeiten.“

Er sei „fest überzeugt: Wenn wir das Priestersein nicht als Machtposition, sondern als Dienstamt verstehen, sind wir als Priester nicht überholt, sondern haben eine fruchtbare Zukunft“, erklärte Jacobs. „Ich möchte anbieten, dass wir uns als ‚Gottesmänner im Dienst der Menschen‘ verstehen und handeln. In einem solchen Verständnis würden wir zum selbstverständlichen Bestand der Kirche und zum Alltag der Menschen gehören.“

Jacobs ermunterte die Priester, die Bedeutung der Eucharistie als Ort der Wandlung und der Sendung neu zu entdecken, denn: „Wir richten uns und alle Gläubigen aus auf die Sendung der Kirche in die Welt. Und zwar auf eine Welt, die im Wandel begriffen ist und – ganz wichtig – uns in diesen Wandel hineinnimmt.“

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