Kirche im Bistum Trier nach 134 Jahren profaniert

Innenraum von St. Michael in Gersweiler
Cmcmcm1 / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

134 Jahre nach ihrer Weihe ist im Bistum Trier am Samstag die Kirche St. Michael in Gersweiler profaniert worden. Hintergrund war laut Paulinus-Bistumsnews: „Immer weniger Kirchenbesucher aus der Gemeinde selbst, keine Verantwortlichen vor Ort, die sich um bauliche Maßnahmen kümmern, weniger finanzielle Ressourcen und nicht zuletzt die steigenden Energiekosten.“

„Hinzu kommen viele Baustellen, die mehrere zehntausende bzw. hunderttausende Euros kosten würden“, hieß es weiter. „Risse in der Kirche, ein feuchter Keller im Volkshaus und auch das Dach des Pfarrhauses müssten saniert werden.“

Die Zukunft der Gebäude, deren Aufgabe schon Mitte 2022 beschlossen worden war, ist weiterhin nicht geklärt.

Aus Anlass der Profanierung war Weihbischof Franz Josef Gebert nach Gersweiler gereist. Nach der letzten Messe verlas er das Dekret von Diözesanbischof Stephan Ackermann zur Profanierung der Kirche.

„Heute ist Tag des Verlustes, es ist ein Anlass zur Trauer, fast so, als wenn wir uns von einem lieben Menschen verabschieden“, sagte Gebert. Aber: „Hinter der nüchternen Zahl von 134 Jahren steckt so viel an christlichem Leben. Viele Menschen haben mit ihren Lebensgeschichten diesen Raum gefüllt und Dank, Sorgen, Freude, Leid, Glaube, Hoffnung und Liebe vor Gott getragen. All das haben die Mauern hier aufgesogen.“

„Die Kirche ist ein Ort, an dem wir nicht unseren Alltag leben, nicht arbeiten oder Geschäfte machen“, so Gebert über die Bedeutung von Kirchengebäuden. „Sie ist ein Ort, an dem wir uns versammeln können, um zu beten und zu feiern, um uns zu vergewissern und sagen zu lassen, wer wir für Gott sind und wer er für uns ist.“

„Es ist kein einfacher Schritt, den die Kirchengemeinde beschlossen hat, aber ein notwendiger”, sagte der zuständige Pfarrer Lars Meiser.

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