Papst Franziskus kündigt Apostolisches Schreiben über Therese von Lisieux an

Vatikanstadt - Mittwoch, 7. Juni 2023, 11:30 Uhr.

Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen auf dem Petersplatz über eine weitere Gestalt gesprochen, die durch ihren Eifer für die Evangelisierung herausragt: die heilige Theresia vom Kinde Jesu, auch bekannt als Therese von Lisieux. Der Pontifex kündigte auch an, der im jungen Alter verstorbenen Karmelitin zu ihrem 150. Geburtstag, der am 2. Januar gefeiert wurde, noch in diesem Jahr ein Apostolisches Schreiben zu widmen.

Was aber hat eine Karmelitin hinter Klostermauern mit der Mission zu tun? „Sie berichtet in ihrem ‚Tagebuch‘, dass ihr Wunsch war, Missionarin zu sein, und dass sie dies nicht nur für einige Jahre, sondern für den Rest ihres Lebens, sogar bis zum Ende der Welt, sein wollte“, erinnerte Franziskus. „Therese war eine ‚geistliche Schwester‘ für mehrere Missionare: Sie begleitete sie von ihrem Kloster aus durch ihre Briefe, durch ihr Gebet und indem sie ständig Opfer für sie brachte.“

Vor Beginn der Generalaudienz auf dem Petersplatz betete Papst Franziskus vor den heiligen Reliquien der heiligen Therese von Lisieux, der Kirchenlehrerin und Patronin der Missionen. pic.twitter.com/zJqNiauKoJ

— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) June 7, 2023

„Ohne sichtbar zu sein, setzte sie sich für die Missionen ein, wie ein Motor, der, obwohl er verborgen ist, einem Fahrzeug die Kraft gibt, sich vorwärts zu bewegen“, fasste der Papst das Leben der Karmelitin zusammen.

Missionare seien „nicht nur diejenigen, die weite Strecken zurücklegen, neue Sprachen lernen, gute Werke tun und gut in der Verkündigung sind“, betonte der Pontifex, sondern auch „jeder, der dort, wo er ist, als Werkzeug der Liebe Gottes lebt. Missionare sind diejenigen, die alles tun, damit Jesus durch ihr Zeugnis, ihr Gebet, ihre Fürbitte an ihnen vorübergeht.“

„Das ist der apostolische Eifer, der, das sollten wir uns immer vor Augen halten, niemals durch Proselytismus oder Zwang wirkt, sondern durch Anziehung“, erläuterte Franziskus. „Man wird nicht Christ, weil man von jemandem gezwungen wird, sondern weil man von der Liebe berührt wurde. Bei so vielen Mitteln, Methoden und Strukturen, die manchmal vom Wesentlichen ablenken, braucht die Kirche Herzen wie das von Therese, Herzen, die die Menschen zur Liebe hinziehen und sie Gott näher bringen.“

Generalaudienz von Papst Franziskus am 7. Juni: Der Papst betet bei Reliquien der Heiligen Teresa vom Kinde Jesu. (Daniel Ibáñez / CNA Deutsch)