Erzbischof Heße für „Alternativen“ zum Zölibat, bringt „Priester mit Zivilberuf“ ins Spiel

Erzbischof Stefan Heße
screenshot / YouTube / Erzbistum Hamburg

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße ist am Sonntag vor 30 Jahren für das Erzbistum Köln zum Priester geweiht worden – gemeinsam etwa mit dem heutigen Bischof von Mainz, Peter Kohlgraf, sowie dem Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp.

Angesprochen auf den Priestermangel in Deutschland sagte Heße gegenüber dem Kölner Domradio in einem Interview anlässlich seines Weihejubiläums: „Ich glaube, es braucht Alternativen, so sehr ich den Zölibat schätze und gerne lebe. Aber vielleicht kann es auch auf andere Weise möglich sein. Wir haben einige Priester in unserem Bistum, die verheiratet sind mit entsprechenden Genehmigungen. Ich bin mit jemandem im Gespräch, der als Quereinsteiger in höherem Alter Priester werden möchte. Wir haben die Diakone mit Zivilberuf, warum soll es den Priester mit Zivilberuf nicht geben?“

„Die alten Systeme, das Priesterseminar, wo alle hingegangen sind, sind, glaube ich, nicht mehr die Wege, die man beschreiten kann“, sagte der Hamburger Erzbischof. „Wir haben nicht nur einen Mangel bei den Priestern, sondern auch bei den anderen Berufsgruppen. Den Fachkräftemangel haben wir auch in der Kirche. Und da müssen wir kreativ werden und neue Wege finden. Wo wir das können, tun wir das.“

Im Gespräch mit dem Kölner Domradio sagte Heße, er sei „leider nur knapp vier Jahre Kaplan in Bergheim an der Erft“ gewesen, bevor es an Aufgaben ging, die nicht unmittelbar mit der Seelsorge zu tun hatten. „Das hätte ich so nicht auf der Agenda gehabt. Das war in keiner Weise so geplant. Ich hatte an bestimmten Stellen den Wunsch, wieder in die Pfarrseelsorge zurückzugehen, weil weil ich da viel Schönes erlebt habe.“

Ausgerechnet als Erzbischof sei dies aber wieder besser möglich: „Wir sind eine Familie, wir haben hier flache Strukturen, wir sind Diaspora-Bistum und da hat man als Bischof schon eine gewisse Nähe zu den Menschen. Das Bistum ist überschaubar und das genieße ich. Deswegen fühle ich mich hier in Hamburg sehr wohl.“

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