Papst Franziskus: Jeder Getaufte ist ein Prophet

Papst Franziskus spricht vom Fenster des Apostolischen Palastes am Sonntag, 2. Juli 2023.
Vatican Media

In seiner Angelus-Ansprache auf dem Petersplatz am Sonntag hat Papst Franziskus eine Reflexion über die Rolle der Prophetie im christlichen Glauben gehalten und dabei die prophetische Sendung hervorgehoben, die allen Gläubigen durch die Taufe anvertraut ist.

Der Pontifex begann seine Ansprache mit einem Vers aus dem Matthäus-Evangelium: "Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten" (Mt 10,41). Dann räumte er mit einem weit verbreiteten Missverständnis über Propheten auf: Propheten seien keine Wahrsager oder Gestalten aus der Vergangenheit, sondern Menschen, die unter der Führung des Heiligen Geistes anderen helfen, die Gegenwart zu deuten.

Papst Franziskus betonte, dass alle Getauften im Grunde Propheten seien. Ein Prophet sei jemand, der andere auf Jesus hinweise, seine Lehre bezeuge und den Menschen helfe, Gottes Pläne zu verstehen und sich danach auszurichten. Er forderte die Gläubigen auf, über ihre eigene prophetische Rolle nachzudenken und sich zu fragen: "Spreche ich, der ich durch die Taufe ein Prophet bin, und lebe ich vor allem als Zeuge Jesu?"

Der Papst betonte auch, wie wichtig es sei, einander als Träger der Botschaft Gottes anzunehmen und zuzuhören, unabhängig vom eigenen Status oder der eigenen Berufung. Dies könne helfen, Konflikte zu vermeiden und zu lösen und ein Klima des gegenseitigen Respekts und Verständnisses zu fördern.

Im letzten Teil seiner Ansprache rief Papst Franziskus dazu auf, weiterhin für den Frieden zu beten, insbesondere für die Menschen in der Ukraine und in anderen von Konflikten betroffenen Regionen. Er erinnerte die Gläubigen daran, wie wichtig es sei, die Leidenden zu unterstützen.

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