Kardinal Woelki: Enttäuscht über versuchte Pornografie-Zugriffe durch Mitarbeiter

Der Kölner Erzbischof: Kardinal Rainer Maria Woelki.
EWTN.TV

Kardinal Rainer Maria Woelki hat am Freitag in einer Stellungnahme seine Enttäuschung darüber geäußert, dass Mitarbeiter in seiner Diözese offenbar versuchten, auf pornografische Seiten im Internet zuzugreifen.

"Manch einem mag der Konsum von Pornografie als harmlos erscheinen. Ich aber stimme Papst Franziskus zu, der sie verurteilt und vor ihren Gefahren, insbesondere der Verletzung der menschlichen Würde, warnt. Als ich davon erfahren habe, habe ich gebeten, umgehend die Vorfälle zu prüfen und entsprechend der rechtlichen Regelungen zu verfahren", so Woelki in der Stellungnahme

Die Erzdiözese sagte, ihre interne Untersuchung habe ergeben, dass Woelki selbst nicht zu den "Nutzern der inkriminierten Seiten" gehörte, berichteten deutsche Medien.

Die Kölner Staatsanwaltschaft teilte der dpa mit, dass sie die Liste der Erzdiözese hat und sie prüft, aber bisher gibt es keinen Verdacht auf ein Verbrechen und keine Ermittlungen.

Kardinal Woelki betonte: "Wir haben im kirchlichen Bereich eine große Zahl engagierter und zuverlässiger Mitarbeitender. Mir ist wichtig, dass jetzt nicht alle unter Generalverdacht gestellt werden." 

Das Erzbistum Köln teilte weiter mit, dass es sich um eine Routineprüfung der IT-Sicherheit gehandelt habe, bei der die Zugriffsversuche entdeckt wurden. Es habe keine Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten ergeben. Die Firewalls hätten die Zugriffe auf risikobehaftete Seiten zuverlässig abgewehrt. Die Überprüfungen hätten sich "explizit nicht auf die Überprüfung des Nutzungsverhaltens einzelner Personen" bezogen.

Das sagte Papst Franziskus

Papst Franziskus hat im Oktober vor Seminaristen und Priestern erklärt, jeder solle "darüber nachdenken, ob er schon einmal in die Versuchung der digitalen Pornografie geraten ist. Es ist ein Laster, das so viele Menschen haben, so viele Laien, aber auch Priester und Ordensfrauen. Der Teufel kommt von dort."

Er spreche "nicht nur von krimineller Pornografie, wie z. B. Kindesmissbrauch", stellte der Pontifex klar, "sondern von einigermaßen ‚normaler‘ Pornografie. Liebe Brüder, seid auf der Hut. Das reine Herz, das jeden Tag Jesus empfängt, kann diese pornografischen Informationen nicht empfangen. Das ist heute das Gebot der Stunde."

Pornografie "schwächt die Seele", so der Papst. "Der Teufel kommt von dort: Er schwächt das priesterliche Herz. Verzeihen Sie mir, wenn ich auf diese Details der Pornografie eingehe, aber es gibt eine Realität: eine Realität, die Priester, Seminaristen, Nonnen, geweihte Seelen betrifft."

Lehre des Katechismus

Die Kirche verurteilt Pornografie in aller Deutlichkeit. Im „Katechismus der Katholischen Kirche“ (KKK 2354) heißt es etwa: „Pornographie besteht darin, tatsächliche oder vorgetäuschte geschlechtliche Akte vorsätzlich aus der Intimität der Partner herauszunehmen, um sie Dritten vorzuzeigen. Sie verletzt die Keuschheit, weil sie den ehelichen Akt, die intime Hingabe eines Gatten an den anderen, entstellt. Sie verletzt die Würde aller Beteiligten (Schauspieler, Händler, Publikum) schwer; diese werden nämlich zum Gegenstand eines primitiven Vergnügens und zur Quelle eines unerlaubten Profits. Pornographie versetzt alle Beteiligten in eine Scheinwelt. Sie ist eine schwere Verfehlung. Die Staatsgewalt hat die Herstellung und Verbreitung pornographischer Materialien zu verhindern.“

 
Zuletzt aktualisiert am 19. August um 14:15 Uhr
 

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