Erfurter Bischof Neymeyr hat „allergrößte Bedenken“ gegenüber AfD

Bischof Ulrich Neymeyr
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Bischof Ulrich Neymeyr hat mit Blick auf die AfD erklärt, er habe „allergrößte Bedenken“. Gegenüber dem MDR sagte der Erfurter Bischof am Dienstag: „Wer den Holocaust verharmlost, für den ist es nur ein kleiner Schritt zur Gutheißung des Holocaust.“

Vor diesem Hintergrund sei es „nötig, sich schützend sich vor die Juden in unserem Land zu stellen, die hier bei uns schon so Grausames erlebt haben. Natürlich auch die Rede über die zu uns geflüchteten Menschen, die oft sehr menschenverachtend ist und nicht berücksichtigt, dass die Menschen aus einer bedrängten Situation geflohen sind.“

Wie zuletzt die Präsidentin und der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp und Marc Frings, sowie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, übte Neymeyr scharfe Kritik an der Partei, die bundesweiten Umfragen zufolge nach den Unionsparteien CDU und CSU zweitstärkste Kraft ist.

Eine Umfrage in Thüringen – das Bistum Erfurt deckt nahezu den gesamten Freistaat ab – zeigte im Juli, dass die AfD bei einer Landtagswahl rund ein Drittel aller Stimmen – 34 Prozent – auf sich vereinen würde. Die CDU läge abgeschlagen mit nur 21 Prozent auf Platz 2.

Neymeyr sagte, es könne zu einem Problem werden, wenn ein AfD-Politiker auch kirchlich engagiert sei: „Ist jemand Religionslehrer im Auftrag der Kirche? Da würde ich sagen, dass geht für einen Mandatsträger nicht. Für ein Mitglied der Partei hätte ich auch allergrößte Bedenken.“

In Zukunft könnte es laut Bischof von Erfurt „im Extremfall“ sogar dazu kommen, dass die Bischöfe sagen, „diese Partei ist für Katholiken nicht wählbar oder man kann als Katholik nicht Mitglied dieser Partei sein“.

Bei der Herbst-Vollversammlung der DBK soll es in diesen Tagen auch darum gehen, sich „mit extremistischen politischen Positionen“ auseinanderzusetzen. „Ich bin sehr überzeugt davon, dass die Positionen der AfD und die Positionen der katholischen Kirche unvereinbar sind“, sagte der DBK-Vorsitzende Bätzing zum Auftakt am Montag.

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