Oberster ukrainischer Bischof in Deutschland weiß sein Volk „von Gottes Gnade getragen“

Bischof Bohdan Dzyurakh CSsR bei der Herbst-Vollversammlung 2023 der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Der Apostolische Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland, Bischof Bohdan Dzyurakh CSsR, hat erklärt, sein vom Krieg heimgesuchtes Volk wisse sich „von Gottes Gnade getragen“.

„Dank der Hilfe Gottes, aber auch der Tapferkeit unserer einfachen Menschen, der Einwohner von Kiew, die mit großer Aufopferung die Hauptstadt verteidigt haben, konnten wir überstehen“, sagte Dzyurakh am Mittwoch dem Kölner Domradio am Rande der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die am Donnerstag zu Ende ging.

Seit Anfang 2022 herrscht in der Ukraine Krieg, nachdem Russland dort einmarschiert war. Aber: „Wir haben inzwischen auch 54 % des besetzten Territoriums befreit. Unser Volk mit unseren Verteidigern, mit unseren Soldaten, aber auch mit unseren Volunteers zeigen der Welt das Beispiel der großen Aufopferung und der Liebe zur Heimat zueinander.“

Seelsorge in der Ukraine bedeute derzeit, „bei den Menschen auszuharren und ihnen an der Seite zu stehen“, erläuterte der Bischof. „Das ist die Aufgabe der Kirche, die sich als Mutter versteht und betrachtet sein will. Und die Mutter kann nicht gleichgültig beobachten, wenn die Kinder dann erniedrigt werden in ihrer Würde oder sogar getötet werden. So war es für uns sehr wichtig, bei den Menschen dabei zu sein.“

Dzyurakh beklagte die Lage der russisch-orthodoxen Kirche, die in weiten Teilen den Krieg gegen die Ukraine unterstützt – in erster Linie auch Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russischen Orthodoxie: „Ich glaube, das ist eine Tragödie für das russische Volk, dass sie keine moralische Autorität mehr haben, die ihnen Hinweise, Richtlinien geben kann, wie sie sich dann in heutiger Zeit verhalten können.“

„Das ist eine große Kompromittierung des Christentums und des Evangeliums, wenn ein Oberhaupt der Kirche den Krieg, das Töten der Kinder, die Zerstörung von einem Nachbarland rechtfertigt und gar segnet“, so Dzyurakh weiter. „Ich kann eine solche Situation nur bedauern und für die Ursache von solchen Situationen beten.“

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