Glaubens-Präfekt Fernández äußert sich kritisch über Dubia von fünf Kardinälen

Kardinal Víctor Manuel Fernández
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Kardinal Víctor Manuel Fernández, der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, hat den fünf Kardinälen widersprochen, die Papst Franziskus im Vorfeld der Weltsynode zur Synodalität mehrere Dubia – Fragen – über die kirchliche Lehre und Disziplin vorgelegt haben.

In einem Interview mit der spanischen Zeitung ABC betonte der Kardinal, der Papst habe „bereits auf die ‚dubia‘ dieser Kardinäle geantwortet“.

Er wies darauf hin, die Unterzeichner der Dubia hätten „die Stellungnahme des Heiligen Vaters nicht veröffentlicht, der sich trotz seiner vielen Beschäftigungen die Mühe gemacht hat, ihnen zu antworten“.

„Anstatt diese Antworten zu veröffentlichen“, erklärte er, „veröffentlichen sie jetzt neue Fragen, als ob der Papst ihr Laufbursche wäre“.

Der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre bezog sich auf die fünf Dubia, welche die Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Burke, Juan Sandoval Íñiguez, Robert Sarah und Joseph Zen SDB im vergangenen Juli an Papst Franziskus geschickt hatten, um eine Klärung in Fragen der Lehre und Disziplin zu erbitten, und die am 2. Oktober, zwei Tage vor Beginn der Synode, veröffentlicht wurden.

Die Purpurträger erklärten, es sei ihre Absicht gewesen, das zu klären, was sie als „große Verwirrung“ betrachten, die durch „verschiedene Äußerungen von hochrangigen Prälaten bezüglich der Feier der nächsten Bischofssynode verursacht wurde, die offen im Widerspruch zur ständigen Lehre und Disziplin der Kirche stehen“.

Konkret baten sie um Klarheit über Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Lehre, der Segnung homosexueller Verbindungen, der Autorität der Weltsynode zur Synodalität, der Frauenordination und der sakramentalen Absolution.

Bemerkenswert ist, dass die Kardinäle der Bitte der Zeitung „National Catholic Register“, die Antwort von Papst Franziskus vom 11. Juli zu zeigen, nicht nachkamen, weil sie der Meinung waren, dass sie nur an sie selbst gerichtet und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.

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Kurz nach diesen Erklärungen veröffentlichte der Vatikan den vollständigen Text der Antwort von Papst Franziskus auf die fünf Dubia, wie vom Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre gefordert.

Auch Kardinal Fernández wurde vom „National Catholic Register“ zweimal um eine Reaktion auf die Veröffentlichung der Dubia gebeten, gab jedoch keine Antwort.

In Erklärungen gegenüber ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, nach seiner Ernennung zum Kardinal drückte der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre seine Besorgnis darüber aus, dass „zu viel von dieser Synode erwartet wird“. Vor diesem Hintergrund rief er dazu auf, „die Erwartungen zu dämpfen“, denn „diejenigen, die große Veränderungen erwarten, werden enttäuscht sein“.

„Danach werden wir sehen, was herauskommt, und im nächsten Jahr werden wir sehen, was passiert, aber für diese Synode, für dieses Jahr, können wir nicht zu viel erwarten“, bemerkte er.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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