15 Schlüsselbegriffe der Weltsynode und ihre Bedeutungen

Weltsynode zur Synodalität am 14. Oktober 2023
Vatican Media

Dieser Artikel beinhaltet die Definitionen von 15 Schlüsselbegriffen, die dabei helfen sollen, die Weltsynode zur Synodalität, die vom 4. bis zum 29. Oktober im Vatikan stattfindet, besser zu verstehen. Erstmals sind bei der ursprünglich von Papst Paul VI. als Bischofssynode konzipierten Veranstaltung auch zahlreiche Delegierte stimmberechtigt, die keine Bischöfe sind.

1. Synode: Der Begriff leitet sich aus zwei griechischen Wörtern her und bedeutet „sich versammeln“ oder „gemeinsam gehen“ („syn“, zusammen; „hodos“, Weg). Dies ist eine Konstante in der Kirche, wie in der Apostelgeschichte zu lesen ist.

„Die Synode ist ein Dialog, unter den Getauften, unter den Mitgliedern der Kirche, über das Leben der Kirche, über den Dialog mit der Welt, über die Probleme, welche die Menschheit heute bewegen“, sagte Papst Franziskus bei der Pressekonferenz während seines Rückflugs von der Mongolei nach Rom.

2. Synodalität: Das Wort ist vom Begriff der Synode abgeleitet. Papst Franziskus hat gesagt, synodal zu sein bedeute, „gemeinsam zu gehen“, und der Vatikan hat ein Buch mit diesem Titel veröffentlicht, in dem die Überlegungen des Papstes zur Synodalität zusammengefasst sind.

3. Synodaler Prozess: Dies ist der Prozess, der im Oktober 2021 nach der Einberufung von Papst Franziskus zum Nachdenken über das Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Beteiligung und Mission“ eingeleitet wurde. Dieser Prozess hat verschiedene Etappen durchlaufen, auf diözesaner, nationaler und kontinentaler Ebene, bis hin zur gegenwärtig stattfindenden Versammlung im Vatikan. Eine weitere Versammlung soll im Oktober 2024 stattfinden.

4. „Instrumentum Laboris“: Dies ist das Arbeitsdokument, das als Grundlage für den Dialog dient. Es ist das Ergebnis der vorangegangenen Phasen des synodalen Prozesses und wurde im Juni dieses Jahres veröffentlicht.

5. Kleingruppen bzw. Tischgruppen („circuli minores“): Die Mitglieder der Synode sind in Sprachgruppen oder Kreise von jeweils 11 Personen eingeteilt, in denen sie die vorgeschlagenen Themen an einem runden Tisch diskutieren.

6. Vollversammlung („congregatio generalis“): Nach den Dialogen in den Kleingruppen finden die Interventionen in der Vollversammlung der Weltsynode statt, an der alle Mitglieder oder Delegierten, einschließlich Papst Franziskus, teilnehmen.

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7. Synthesebericht: So nennt der Vatikan den Abschlussbericht der Synodenphase der Weltsynode zur Synodalität im Oktober 2023, der anders als bei früheren Gelegenheiten kein „Schlussdokument“, sondern eine Synthese der Diskussionen bieten wird.

8. Generalrelator: Der Generalrelator einer Synode hat traditionell die Aufgabe, zu Beginn der Versammlung das Thema der Synode darzulegen, das Arbeitsdokument zu erläutern, Punkte für den Dialog zu skizzieren und die Ausarbeitung des Schlussdokuments zu beaufsichtigen. Die Weltsynode zur Synodalität hat Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ als Generalrelator, aber ein Abschlussdokument wird es erst im Oktober 2024 geben, während zum Abschluss der Phase im Oktober 2023 ein „Synthesebericht“ verfasst wird.

9. Moderatoren: Hierbei handelt es sich um eine der Neuerungen der Weltsynode zur Synodalität. Aus einem Dokument, das vom Generalsekretariat der Synode an die Presse geschickt wurde, geht hervor, dass die Moderatoren kein Stimmrecht haben und „erfahrene Personen sind, deren Aufgabe es sein wird, die Arbeit in den verschiedenen Momenten der Versammlung zu erleichtern“. Für die Phase im Oktober 2023 hat der Vatikan 62 Moderatoren vorgesehen.

 

10. Dubia: Dubia sind formale Fragen, die dem Papst und dem Dikasterium für die Glaubenslehre (DDF) vorgelegt werden, um eine „Ja“- oder „Nein“-Antwort zu erhalten, ohne eine notwendigerweise erfolgende theologische Argumentation. Das Wort „dubia“ ist die Pluralform von „dubium“, was im Lateinischen „Zweifel“ bedeutet. Dubia werden in der Regel von Kardinälen oder anderen hochrangigen Mitgliedern der Kirchenhierarchie vorgebracht und dienen der Klärung von Fragen der Lehre oder der kirchlichen Unterweisung.

Zwei Tage vor Beginn der Synode im Vatikan veröffentlichten fünf Kardinäle mehrere Dubia, die sie bereits vor Monaten an Papst Franziskus geschickt hatten und in denen sie um Klarheit in Fragen der Lehrentwicklung, der Segnung homosexueller Verbindungen, der Autorität der Synode, der Frauenordination und der sakramentalen Absolution baten.

11. Päpstliches Geheimnis: Nach den Normen der Kirche ist das päpstliche Geheimnis dasjenige, das mit einer größeren Zurückhaltung und Diskretion behandelt wird, als es sonst der Fall wäre. Es ist eine „schwere Verpflichtung“ und wird durch die 1974 von Papst Paul VI. genehmigte Instruktion „Secreta continere“ geregelt.

In den Wochen vor der Synode kursierten Gerüchte, dass die Synodenteilnehmer das päpstliche Geheimnis während der Veranstaltung wahren müssten. Der Vatikan stellte jedoch klar, dass sie lediglich um Vertraulichkeit gebeten wurden.

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12. Vertraulichkeit: In den Anfang Oktober 2023 veröffentlichten Normen für die Teilnehmer der Synode heißt es, jeder Teilnehmer sei verpflichtet, „die Privatsphäre und die Vertraulichkeit sowohl in Bezug auf seine eigenen Beiträge als auch in Bezug auf die Beiträge der anderen Teilnehmer zu wahren“.

13. Konsens: Der Begriff Konsens bedeutet laut Wörterbuch so viel wie „durch Zustimmung aller Mitglieder einer Gruppe oder mehrerer Gruppen zustande gekommene Vereinbarung“. Auf der Webseite der Synode heißt es jedoch, dass „Konsens bei diesem Treffen nicht Uniformität oder demokratische Mehrheit bedeutet“ und dass „Konsens im Sinne der Synode sich auf den Prozess des gegenseitigen Zuhörens in einer Atmosphäre des Gebets und der inneren Freiheit bezieht, um den gemeinsamen Weg zu erkennen, zu dem Gott uns in einem Geist der Gemeinschaft, geleitet vom Heiligen Geist, ruft“.

14. Unterscheidung: Das Wort bedeutet laut Wörterbuch so viel wie „etwas von etwas anderem unterscheiden, den Unterschied zwischen ihnen aufzeigen“. Im Fall der Synode erklären die Organisatoren, dass „der synodale Prozess einen konsensorientierten Prozess der Unterscheidung beinhaltet. Wir hören einander zu, um zu erkennen, was Gott uns allen sagen will.“

15. Heiliger Geist: Papst Franziskus hat bei mehreren Gelegenheiten gesagt, der Heilige Geist sei der wahre „Protagonist“ der Synode. Dieser Begriff ist zu einem der am häufigsten verwendeten Begriffe während der öffentlichen Interventionen der Teilnehmer in Pressekonferenzen, Interviews und Beiträgen in den sozialen Medien geworden.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.