Kardinal Woelki fordert bei Messe für Heimatvertriebene „offene Herzen, offene Grenzen“

Kardinal Rainer Maria Woelki
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Bei einer Messfeier im Rahmen einer Wallfahrt für Heimatvertriebene und deren Nachkommen hat Kardinal Rainer Maria Woelki am Sonntag im Kölner Dom eine „deutschlandweite, europaweite Solidarität“ mit Flüchtlingen gefordert.

„Wer durch Krieg, Terror und Zerstörung der Heimat auf der Flucht ist, wer um Leib und Leben fürchten muss, wer die Ermordung oder Vergewaltigung von Angehörigen, Nachbarn oder Freunden miterleben musste, erst einmal nicht mehr zurückkehren kann und bei uns Zuflucht sucht, der muss offene Herzen, offene Grenzen und offene Türen vorfinden“, so der Kölner Erzbischof.

Es gelte, wie nach dem Zweiten Weltkrieg Verantwortung für Kirche und Welt zu übernehmen und an einem geeinten Europa auf der Grundlage der Schöpfungsordnung zu arbeiten.

Woelki erinnerte an die Fluchtbewegungen aus dem Osten am Ende des Krieges und danach. In diesem Zusammenhang betonte er: „Voraussetzung war die gemeinsame Kultur, mehr noch: der gemeinsame Glaube.“ Die Hedwigswallfahrt, wie sie in Köln in diesem Jahr zum 75. Mal stattfand, habe dabei geistige Heimat geboten sowie die Möglichkeit, Verwandte und Bekannte wiederzutreffen sowie vertraute Lieder zu singen.

„Die Generation meiner Eltern und die nachfolgende haben nach dem Krieg nicht nur eine neue Heimat gefunden, sondern auch wieder aufzubauen geholfen: zerstörte Städte, Dörfer und Landschaften, einen demokratischen, freiheitlichen Rechtsstaat, eine florierende Soziale Marktwirtschaft und vieles mehr“, erklärte der Kardinal. Damals seien der katholische Glaube, eine gemeinsame Gebetssprache sowie eine gemeinsame Basis in den letzten Überzeugungen wichtige Faktoren bei der Integration gewesen.

An die Heimatvertriebenen und ihre Nachkommen gewandt sagte Woelki: „Es ist gut, dass Sie so zusammenstehen und im Glauben eine Kraftquelle haben. Lassen Sie uns aus diesem Glauben heraus das Leben in unseren Familien, unseren Gemeinden und in der Gesellschaft gestalten.“

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