Kirche trägt „Mitverantwortung“: Bischof Timmerevers über geistlichen Missbrauch

Bischof Heinrich Timmerevers
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Mit Blick auf das Thema des geistlichen Missbrauchs hat Bischof Heinrich Timmerevers von Dresden-Meißen erklärt: „Als Kirche tragen wir Mitverantwortung für Betroffene.“

„Wir wollen erstmal den Betroffenen ermöglichen, das, was sie erlebt haben, zu verstehen, aufzuarbeiten und einen Weg zum Umgang damit zu finden“, betonte der Bischof, der für die Erstellung einer Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu diesem Thema hauptverantwortlich war.

Das Leben der Betroffenen von geistlichem Missbrauch sei „oft genauso wie das von Betroffenen sexualisierter Gewalt gezeichnet“, sagte Timmerevers im Gespräch mit katholisch.de am Sonntag. „Auch ihr persönlicher Glaube an Gott ist teilweise total zerstört.“

Die Kirche habe die Aufgabe, „die vielen Seelsorgerinnen und Seelsorger dafür zu sensibilisieren, in welcher Haltung wir Seelsorge betreiben wollen. Auch in den Geistlichen Gemeinschaften haben wir Leitungen, die eine Schulung brauchen, wie sie geistlich leiten und dabei auch das Recht auf spirituelle Selbstbestimmung respektieren. Wie sie den Menschen helfen, zu wirklich freien Entscheidungen zu finden und sie in die Freiheit zu führen. Das sind ganz unterschiedliche Aufgaben, die wir nun anstoßen müssen.“

„Bei den neuen Geistlichen Gemeinschaften kann man sicherlich feststellen, dass es solche Fälle gab und gibt“, fasste Timmerevers den Erkenntnisstand zum geistlichen Missbrauch zusammen. „Auch in Ordensgemeinschaften. Ob es in Frauengemeinschaften häufiger auftritt als in Männergemeinschafen ist fraglich. Und ich nehme wahr, dass das in unseren Pfarreien auch durch Priester geschieht.“

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