„Neuer Anfang“ bezeichnet Einrichtung von Synodalem Ausschuss als „illegitimen Akt“

Synodaler Weg
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Die Initiative „Neuer Anfang“, die den deutschen Synodalen Weg von Anfang an kritisch begleitete, hat die bevorstehende erste Sitzung des Synodalen Ausschusses am Freitag und Samstag in Essen als „von größter Sprengkraft“ charakterisiert und von einem „illegitimen Akt“ gesprochen.

Das neue Gremium, das zur Vorbereitung eines Synodalen Rats dient und so den Synodalen Weg verstetigen soll, mache „einen tiefen Konflikt deutlich, der die katholische Kirche in Deutschland zerreißen kann und die Einheit mit Papst und Weltkirche gefährdet. Er kann sich zu einem vergleichbaren Konflikt ausweiten, wie ihn die Reformation herbeigeführt hat.“

„Die geplante Einrichtung des Synodalen Ausschusses stellt einen skandalösen, in jeder Hinsicht illegitimen Akt dar, dem wir uns als katholische Christen widersetzen“, so die Initiative am Mittwoch. „Entgegen bindender römischer Weisungen macht sich eine Gruppe von Bischöfen und Laien zu Herren der Kirche und setzt mit dem Alleingang gegen den Papst einen bewussten schismatischen Akt, indem sie die apostolische Verfassung der Katholischen Kirche im Kern verändert. Wir protestieren gegen die Anmaßung dieser Gruppe, für alle Katholiken in Deutschland zu sprechen.“

„Die Installation eines Synodalen Ausschusses, der einen Synodalen Rat begründen soll, ist eine eklatante Verletzung kirchlichen Rechts, bedeutet eine Beschädigung der Einheit mit der Weltkirche und ist eine Übergriffigkeit, mit der Millionen von Kirchensteuergeldern für die verbotene Einrichtung eines Gremiums vergeudet werden“, hieß es weiter.

Der Synodale Weg hatte in einem Handlungstext mit dem Titel „Synodalität nachhaltig stärken“ im September 2022 die Einführung eines Synodalen Rats beschlossen, der den Synodalen Weg verstetigen soll. Ein Zwischenschritt ist bis längstens 2026 der Synodale Ausschuss zur Vorbereitung des Synodalen Rats, dessen erste Sitzung am Freitag und Samstag stattfindet.

Der Synodale Ausschuss besteht laut Handlungstext aus den 27 Diözesanbischöfen, 27 vom ZdK gewählten Mitgliedern und weiteren 20 Personen, die im Rahmen der letzten Sitzung des Synodalen Wegs im März gewählt wurden.

Inzwischen hat der Passauer Bischof Stefan Oster SDB angekündigt, sich nicht am Synodalen Ausschuss zu beteiligen. Der Vatikan hatte – mit expliziter Gutheißung von Papst Franziskus – im Januar ausdrücklich die Einrichtung eines Synodalen Rats untersagt. Da der Synodale Ausschuss letztlich nur der Vorbereitung dieses Gremiums dient, haben Oster und drei weitere Bischöfe – Kardinal Woelki von Köln, Bischof Hanke OSB von Eichstätt und Bischof Voderholzer von Regensburg – erklärt, ihn nicht gemeinsam mit den anderen Bischöfen zu finanzieren.

Die Initiative „Neuer Anfang“ betonte entsprechend: „Das sich nun konstituierende Gremium behauptet, der Ausschuss werde im Namen der Bischofskonferenz zusammentreffen. Das trifft nicht zu. In Übereinstimmung mit der römischen Weisung und dem Kirchenrecht, dazu in Einheit mit dem weltweiten Kollegium der Bischöfe, haben vier Diözesanbischöfe dem Ausschuss gerechterweise die Finanzierung verweigert und damit ihre Mitwirkung aufgekündigt.“

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„Durch die Finanzierungszusage verschiedener deutscher Bischöfe für einen widerrechtlich installierten ‚Synodalen Ausschuss‘ setzen sich Hirten der Kirche dem Vorwurf der Veruntreuung von Kirchensteuergeld aus“, erklärte „Neuer Anfang“. Dies vertiefe „die latente Spaltung, führt zu einer weiteren Erosion des Vertrauens in die Kirche und ihre angemessene Leitung durch die Bischöfe und provoziert neue Kirchenaustritte“.

Vor diesem Hintergrund sei man „dankbar für jeden Bischof, der sich seiner Berufung bewusst ist, sich den Pressionen von innen und außen entzieht und sich an dem Gründungskonvent in Essen nicht beteiligt. Bischöfe sind dazu da, den Glauben und die geistliche Gestalt der Kirche — die Heimat so vieler Menschen — zu schützen. Dazu gehört in dieser Stunde, den Synodalen Ausschuss sowie den geplanten Rat als das zu erkennen, was er ist: Ein Angriff auf die Integrität der Gemeinschaft und ein kirchenrechtliches Nichts.“

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