Vatikanstadt - Mittwoch, 15. November 2023, 10:00 Uhr.
Papst Franziskus hat die jungen Menschen aufgefordert, ein Licht der Hoffnung in einer Welt zu sein, die unter Krieg, Gewalt, Leid und Verzweiflung leidet.
„Wenn wir an die menschlichen Tragödien denken, besonders an das Leiden der Unschuldigen, können auch wir einige der Psalmen wiederholen und den Herrn fragen: ‚Warum?‘ Gleichzeitig können wir aber auch Teil von Gottes Antwort auf das Problem sein“, sagte der Papst in einer am 14. November veröffentlichten Botschaft an Jugendliche und junge Erwachsene.
„Von ihm nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen“, fuhr er fort, „können wir Zeichen seiner Liebe sein, die auch in scheinbar ausweglosen Situationen Freude und Hoffnung entstehen lässt“.
Die Botschaft von Papst Franziskus zum Thema „Freude an der Hoffnung“ wurde im Vorfeld des nächsten diözesanen Weltjugendtags veröffentlicht, der am 26. November, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr, begangen wird.
Die Kirche begeht den Weltjugendtag seit seiner Einführung durch Papst Johannes Paul II. im Jahr 1985 jährlich in den Diözesen und in mehrjährigen Abständen als internationale Veranstaltung an einem zentralen Ort in der Welt. Der nächste internationale Weltjugendtag ist für das Jahr 2027 in Seoul, Südkorea, geplant. Junge Erwachsene sind außerdem eingeladen, während des Jubiläumsjahres 2025 an einem Jubiläum der jungen Menschen in Rom teilzunehmen.
In seiner Botschaft sagte Papst Franziskus, dass wir in einer Zeit leben, in der für viele Menschen, auch für junge Menschen, „die Hoffnung zu fehlen scheint“.
„Traurigerweise sind viele Ihrer Zeitgenossen, die Kriege, gewaltsame Konflikte, Mobbing und andere Arten von Not erleben, von Verzweiflung, Angst und Depression gepackt“, sagte er. „Sie haben das Gefühl, in einem dunklen Gefängnis zu sitzen, in das das Licht der Sonne nicht eindringen kann.“
Er verwies auf die hohe Selbstmordrate unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einigen Ländern als dramatisches Zeichen für das Ausmaß der Depression in der Welt.
„Wie können wir in solchen Situationen die Freude und Hoffnung erfahren, von welcher der heilige Paulus spricht?“ sagte Franziskus. „Es besteht die Gefahr, dass wir stattdessen der Verzweiflung verfallen und denken, dass es sinnlos ist, Gutes zu tun, da es von niemandem geschätzt oder anerkannt wird. Wir könnten uns mit Hiob sagen: ‚Wo ist denn meine Hoffnung? Wer wird meine Hoffnung sehen?‘“
Papst Franziskus erinnerte daran, dass die Freude „nicht ein Produkt unserer menschlichen Bemühungen, Pläne oder Fähigkeiten ist, sondern der Energie, die aus der Begegnung mit Christus entsteht. Die christliche Freude kommt von Gott selbst, aus dem Wissen um seine Liebe zu uns.“
Er verwies auch auf etwas, das Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011 vor der römischen Kurie sagte, als er über seine Erfahrungen beim Weltjugendtag in Madrid reflektierte.
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Der damalige Papst sagte: „Woher kommt [die Freude]? Wie ist sie zu erklären? Sicherlich gibt es viele Faktoren, die hier am Werk sind. Aber … der entscheidende Faktor ist diese Gewissheit, die auf dem Glauben beruht: Ich bin gewollt. Ich habe eine Aufgabe in der Geschichte. Ich bin angenommen, ich bin geliebt.“
Nachdem wir die Flamme der Hoffnung in uns entzündet haben, muss sie genährt werden, sagte Papst Franziskus.
„Es kann Zeiten geben“, sagte er, „in denen die Gefahr besteht, dass sie von den Sorgen, Ängsten und dem Druck des täglichen Lebens ausgelöscht wird. Eine Flamme braucht Sauerstoff, um weiter zu brennen und zu einem großen Feuer der Hoffnung zu werden.“
Der Papst gab zwei Ratschläge, um die Hoffnung am Leben zu erhalten: täglich Zeit im Gebet zu verbringen und die Entscheidung zu treffen, in der Hoffnung zu leben.
„Wenn du dich von den Wolken der Furcht, des Zweifels und der Angst umgeben fühlst und die Sonne nicht mehr siehst, gehe den Weg des Gebets“, sagte er und erinnerte an die Worte Benedikts XVI. in der Enzyklika Spe Salvi: „Denn ‚wenn mir niemand mehr zuhört, hört mir Gott immer noch zu.‘“
„Nehmen wir uns jeden Tag Zeit, um in Gott zu ruhen, besonders wenn wir uns von unseren Problemen überwältigt fühlen: ‚Auf Gott allein wartet meine Seele in der Stille, denn meine Hoffnung ist von ihm.‘“
„Paulus’ Aufforderung, sich der Hoffnung zu erfreuen“, so der Papst, „erfordert konkrete Entscheidungen in unserem täglichen Leben. Ich fordere euch alle auf, einen Lebensstil zu wählen, der auf der Hoffnung beruht.“
Er verwies auf das Beispiel der sozialen Medien, „wo es immer einfacher zu sein scheint, negative Dinge zu teilen, als Dinge, die Hoffnung machen“.
„Mein konkreter Vorschlag lautet daher wie folgt: Versuchen Sie jeden Tag, ein Wort der Hoffnung mit anderen zu teilen. Versuchen Sie, die Samen der Hoffnung in das Leben Ihrer Freunde und aller Menschen um Sie herum zu säen“, sagte er.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.